Der Hunger nach mehr Bandbreite findet seine
Grenze nur in der Verfügbarkeit von Technologie. In einigen Gemeinden im
Silicon Valley, wie Mountain View und anderen, hat der Kabelbetreiber jetzt
sein neuesten Angebot auf den Markt gebracht. Surfen mit 2 gbit/s kostet USD
299 im Monat plus USSD 1.000 Aktivierungsgebühr. Man darf aber nicht weiter als
300 Yards von der Leitung entfernt wohnen, sonst lohnen sich die hohen Kosten
für den Bagger nicht um das Glasfaserkabel bis ans Haus heranzubringen. Auch
der Preis ist stolz, obwohl die Technologieanbieter doch immer wieder
behaupten, dass die Kosten für Compute, Storage und Bandbreite gegen Null
tendieren.
Eine einfache Rechnung macht das plausibel. Im
Jahr 2000 hatte ich 128 kbit/s ISDN für DM 50 oder €25, entsprechend lag der
Preis umgerechnet für 1 mbit/s bei stolzen €200 im Monat. Jahre später kam dann
DSL erst in homöopathischen Dosierungen, dann der Durchbruch im Kupfer mit ADSL
und dann ging es weiter mit dem Glas. Sagen wir, das kostet heute als
Konsumentenprodukt €40 für 100mbit, dann liegt der Vergleichspreis für 1 mbit/s
bei € 0,40. Konsumentenpreise verstehen
sich immer nackig, ohne Management. Das bedeutet einerseits, dass man häufig
nicht das bekommt, was man bezahlt, sondern weniger. Dafür kann man einen
Speedtest machen, um das herauszufinden. Andererseits kann die im Falle eines
Falles die Entstörung auch mehrere Tage dauern, ohne dass man den Anbieter in
einen Regress wegen Folgeschäden nehmen kann. Bei Business-Produkten läuft das
völlig anderes. Bei einem Luxusspitzenprodukt wie Comcast wird am Anfang noch
ordentlich draufgeschlagen und hier liegt der Vergleichspreis für 1 mbit/s bei
€ 0.30. Einschließlich Anschlussgebühren € 4.000 im Jahr für Internet auf den
Tisch zu legen, werden sich nur die Wenigsten leisten wollen.