Hyper Smash Kommunikation 21: Signifikant

Sonntag, 30. August 2015

Signifikant

SigFig – was für ein hübscher Name für die „Significant Figures“ oder wie viel Geld man auf (s)einem Konto hat. Aus der Perspektive Marketing ein Geniestreich, aber auch das Geschäftsmodell kann sich sehen lassen. Man verbinde sein Wertpapierkonto einer US-Bank (nur dort möglich) mit SigFig und lasse sich Fragen stellen zu seiner eigenen Risikobereitschaft. Ein Risiko ist ein scharfes Schwert mit einer beidseits geschärften Klinge. Amerikaner sehen in erster Linie den möglichen Mehrertrag, während Deutsche häufig von Verlustängsten geprägt sind und lieber auf Nummer sicher gehen. Sei’s drum, sind diese Fragen erst einmal beantwortet, macht sich der Algorithmus von SigFig ans Werk, RoboAdisory genannt. Kollege Roboter gleicht dann das, was im Wertpapierdepot liegt, mit dem Risikoprofil ab und macht Vorschläge, wie man denn den Bestand umschichten könnte. Die Entscheidung umsetzen muss aber der Nutzer selbst bei seiner Bank. Für diesen Service kassiert SigFig einmal im Jahr eine Gebühr von 0,25% vom Bestand an Wertpapieren. SigFig vereinfacht Anlegern die Recherche nach Anlagemöglichkeiten und ist ein weiteres gutes Beispiel, wie durch Plattformen, die rein digital betrieben werden, große Nachfragemärkte (die Anleger) mit Finanzmärkten verbunden werden und über diesen Weg die klassische Bank und auch unabhängige Anlageberater digital ausgehebelt werden. Mit einer Belegschaft von gerade einmal 40 Leuten unterstützt SigFig heute bereits Anleger mit einem Anlagevolumen von über 200 Milliarden Dollar bei ihren Entscheidungen. Wettbewerber mit ähnlichen Konzepten sind Wealthfront in den USA, Wertios in Deutschland oder Guia Bolso in Brasilien.

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