Hyper Smash Kommunikation 21: 2011

Freitag, 29. April 2011

McKinsey und der digitale Konsument

Titel des Rezensionsexemplars
"Frisch vom Drucker" hieß es früher - und heute? "Ein frischer Link" vielleicht?

Na gut: das Beratungsunternehmen McKinsey versorgt uns mit einem frischen Link zu einer Studie über das Sozialverhalten der Chinesen im Internet. Nach einer Befragung von 13.000 Onlinern segmentiert die Studie 7 Sozialprofile, die dann - etwas überdreht, aber man muß ja verkaufen - Digital Junkies, Gamers, Info-centrics, Mobile Mavens, Traditionalisten, Online Trader und Basic Users heißen.

Ein paar Höhepunkte sind nach den letzten Posts hier im Blog für den geneigten Leser nun nicht mehr ganz überraschend:
  • ein Chinese verbringt durchschnittlich 20 Minuten innerhalb einer Woche mit der Bearbeitung von emails, während der US-Amerikaner dafür 5,5 Stunden aufwendet
  • 2,7 Stunden in der Woche telefoniert ein Chinese über VoIP, während ein Amerikaner dafür 6 Stunden aufwendet
Was die Studie nicht liefert, sind Hintergrundinformationen, warum die beiden Gesellschaften ein so unterschiedliches Kommunikationsverhalten entwickelt haben.

Meine These zur Schriftform: IM ist viel kürzer und informeller. Immerhin benötigt eine e-Mail meist eine Grußformel am Anfang und am Ende, ein IM beides eher seltener. Grund 2: die IM ist flüchtig und wird nicht archiviert. Ist das Gespräch vorbei, ist vom IM nichts mehr übrig. Echtzeit ist produktiver. Grund 3: In einer stark überwachten Gesellschaft (das Fachwort der KPCh heißt "harmonisierten") dürfte das Hinterlassen von Spuren ein mächtiger Treiber bei der Entwicklung von Sozialverhalten spielen.

Und eine These zum Telefonieren: das Telefonieren in größeren Gruppen von Menschen erfordert Normen im Sozialverhalten. Amerikaner, am Flughafen zum Beispiel, telefonieren lange und leise. Chinesen telefonieren auch lange, aber meistens richtig laut. Das geht einem mächtig auf die Nerven.

IM per Tastatur oder Display ist bei der chinesischen Bevölkerungsdichte sozialverträglicher und ermöglicht zudem aufgrund der Besonderheiten der chinesischen Schriftzeichen (siehe dort) die sprachlich ungebundene Kommunikation mit weit mehr Menschen.

Inhalte zum verheißungsvollen Untertitel der Studie, "Consumer and Shopper Insights", werden aber nicht geliefert. Kein Wort zum Verhalten als "Shopper", geschweige denn "Insights". Vermutlich soll man dazu dann einen McKinsey-Berater heuern.

Die Studie gibt es nur in Englisch und man muß sich fürs Herunterladen auf der McKinsey-Seite kostenlos registrieren.

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Mit diesem Post beende ich meine kleine Serie über China, die mir viel Spaß gemacht hat. Ich hoffe Euch auch - ich habe mich auf jeden Fall über die vielen Klicks aus dem In- und Ausland gefreut.

Donnerstag, 28. April 2011

Die diverse Welt von Alibaba


Alibaba gilt als das größte Internet-Unternehmen Chinas, das vor allem auf den Geschäftsbereich spezialisiert ist. Das kann man sich vorstellen als ein ebay zwischen Firmen. Alibaba ist ein Gigant weit über China hinaus und eine feste Größe im Großhandel im südost-asiatischen Wirtschaftsraum. Auch im Rest der Welt gewinnt Alibaba (http://www.alibaba.com/) zunehmend an Bedeutung. Zuletzt wurde ein Büro in London eröffnet. Die Internet-Adresse http://www.1688.com/ leitet zu Alibaba China weiter. In China werden häufig Ziffernfolgen als URL verwendet, weil sich diese einerseits leicht merken lassen, als auch besonders schnell in einen Browser eingeben lassen, wenn man es sonst nur mit chinesischen Schriftzeichen zu tun hat.

Für Endverbraucher in China betreibt die Firma Taobao. Ein Post zu Taobao findet sich hier.

Alibaba wurde bereits 1999 in Hongkong gegründet und hat dort immer noch seinen Sitz. Heute beschäftigt Alibaba weltweit 22.000 Mitarbeiter und weist eine Marktkapitalisierung von etwa 70 Mrd. Hongkong-Dollar, bzw. etwa 7 Mrd. € auf.

Neben den beiden oben beschriebenen Aktivitäten betreibt Alibaba mit AliPay sein eigenes Bezahlsystem, ist mit Alibaba Cloud Computing im IT-Geschäft engagiert und ist auch der Eigentümer und Betreiber von Yahoo China.

Der Umsatz von Alibaba betrug im Jahr 2010 5,5 Mrd RMB, also 550 Mio. € (+ 37%) und schüttete einen Gewinn von 1,4 Mrd. RMB oder 140 Mio € aus (+45%). Über alle Aktivitäten verzeichnet Alibaba 61 Mio. registrierte Benutzer sowie fast 1 Mio. Beitrag zahlende Mitglieder. Ende 2010 gab es auf Alibaba 8.544.544 "Storefronts", also unterscheidbare Einzelhandelsgeschäfte.

In der jetzigen Entwicklungsphase investiert Alibaba stark in die Entwicklung von Plattformen, die es Geschäftsteilnehmern ermöglichen, über Alibaba auch strukturierte Dienstleistungen anzubieten. Unter dem Titel "Work at Alibaba" drehen sich diese zunächst um das Import- und Exportgeschäft, so z.B. Verzollung, Versicherung, Factoring oder Handelsfinanzierung. Mit Ali-Loan steigt Alibaba in das Bankgeschäft ein und möchte kleineren und mittleren Unternehmen direkt über die Alibaba-Plattform Geschäftsfinanzierungen anbieten.

Dienstag, 26. April 2011

Pinyin

Pinyin beschreibt die Methode, um chinesische Schriftzeichen auf einer normalen Tastatur einzugeben. Für das Erlernen der chinesischen Sprache ist die Kenntnis von grob 2.500 Schriftzeichen erforderlich. Das ergäbe natürlich eine monster-mäßige Tastatur. Pinyin ermöglicht die Eingabe der Schriftzeichen in romanisierter Form, wobei dann über eine zusätzliche Ziffer die Tonhöhe in der Aussprache bestimmt wird. Wie das in der Praxis funktioniert, zeigt dieses Video. Leider habe ich keine Video mit einer deutschen Tonspur gefunden.

Montag, 25. April 2011

Abendbrot

http://www.abendbrot.com.cn/

Deutsches Brot und deutsche Brötchen gelten ja häufig als die größte Herausforderung für Deutsche im Ausland (bekanntlich kurz gefolgt von Wurst und Bier). Das ist kein Thema in Shanghai. Für schlappe RMB 8 gibt es leckere Kürbiskernbrötchen und alle anderen Brötchensorten, die einem in den Sinn kommen. Brot gibt es natürlich auch in allen Varianten. Für diesen freundlichen Preis kommt der Bäcker natürlich auch freundlich ins Haus oder zumindest an die Türklinke. Gehe zu http://www.abendbrot.com.cn/

Sonntag, 24. April 2011

Der Kühlschrank auf dem Fahrrad

China ist der größte zusammenhängende Internet-Markt der Welt:
  • Inländische, also chinesische, Unternehmen haben aus verschiedenen Gründen strukturelle Vorteile, diesen digitalen Wirtschaftsraum zu erschließen
  • Die Hauptform der technisch basierten Kommunikation ist Instant Messaging, also ein text-basiertes Echtzeit-Medium. In Spitzenzeiten sind auf QQ parallel 100 Millionen Chinesen Online
  • Mehr als 45% aller Chinesen pflegen ihr persönliches Profil auf einem sozialen Medium (im Vergleich Deutschland 20%)
  • eCommerce-Portale werden intensiv genutzt und führen zu einer großen Preistransparenz für den Verbraucher
  • Fast 50% aller Chinesen führen eines oder mehrere private Blogs (im Vergleich Deutschland 5%)
  • Als soziale Ursachen für diese überaus intensive Nutzung des Internets kann die 1-Kind-Politik, der unmittelbare Spung in den digitalen Wirtschaftsraum sowie die Bedeutung der chinesischen Schriftzeichen für eine sprachunabhängige und völkerübergreifende Kommunikation ausgemacht werden
  • für die nächsten Jahre werden weiter hohe Wachstumsraten wegen der voranschreitenden Erschließung der ländlichen Räume erwartet
Die hohe Wettbewerbsintensität und die boomende Wirtschaft (besonders die digitale) führen zu ungewöhnlich erscheinenden Innovationen. Beispiel: für die Auslieferung von Ware aus dem eCommerce wird in der Logistik mit der Verbindung mit sozialen Medien experimentiert. Hierzu werden in Testregionen von herkömmlichen Logistikunternehmen (wie DHL oder UPS) Minilager von wenigen Quadratmetern Größe in hoch verdichteten urbanen Ballungsräumen eingerichtet und beliefert. Von dort übernimmt ein freiberuflicher Mitarbeiter die Endauslieferung an den Besteller und stimmt Liefertermin und Ort mit dem Empfänger eigeneständig über soziale Netzwerke und IM ab. Das erspart dem Logistikunternehmen den hohen Aufwand, mit Kleinfahrzeugen durch den dichten großstädtischen Verkehr an Privatadressen liefern zu müssen und kann bei einer Zellengröße von weniger als 1 Kilometer hunderttausenden von Freiberuflern ein Zusatzeinkommen bei gleichzeitiger Erhöhung der Servicequalität für den Besteller sichern. Darüber hinaus wird das Sozialverhalten unterstützt. In der chinesischen Kultur basiert jede Transaktion auf einer persönlichen Beziehung, auch wenn diese häufig flüchtig ist.

Das man mit dem Fahrrad ganz wunderbar auch einen großen Kühlschrank (hier von Haier) ausliefern kann, zeigt folgendes Bild:

Kühlschrank Transport auf dem Fahrrad, Foto jpl

Samstag, 23. April 2011

Elektronisch durch Shanghai

Unter dem Strich reicht ein Smartphone (Android oder iPhone) um sicher durch Shanghai zu kommen. Die Grundausstattung:

Das Kindle App - kostet nichts. Darauf den Reiseführer "Travel Shanghai Mobile Traveller" laden, kostet USD 4,99. Da ist alles einschließlich beschreibenden Texten drin und der Inhalt ist gut mit sich selbst sowie Internet-Ressourcen verlinkt.

MetroNavSH als App laden. Das ist der U-Bahnfahrplan mit allen Stationen und Preisen sowie einem vollständigen Netzplan. Kostet US-$ 0,79.

Screenshots MetroNavSH, Quelle: iTunes appstore

Ich persönlich finde die U-Bahn für längere Strecken viel schneller. Taxifahrten lohnen sich für Kurzstrecken und dort, wo es keine U-Bahn gibt, da die ersten 3 Kilometer einen Festpreis von RMD 12 bzw. € 1,20 haben. Dafür sollte man die App HiSHTaxi dabeihaben. Da wird erklärt, was es mit den bunten Taxi-Farben auf sich hat. Kostet nichts.

Die Shanghai Offline Map von AE-Mobile hat den Vorteil, dass sie immer verfügbar ist, auch in der U-Bahn. Kostet US-$ 1,79

Zum Schluß noch WOW Shanghai. Diese App ist standortsensibel und zeigt mögliche Ziele im Radius um den eigenen Standort an einschließlich der U-Bahn-Linie, die in Frage kommt. Umsonst.

Für 7,57 US-$ oder 5,40 Euro ist man dann für die Streifzüge durch Shanghai gerüstet. Manko: wenn man fragen muß, hat man besser seine Zieladresse in chinesischen Schriftzeichen dabei. Da muß sich der eine oder andere elektronische Führer noch weiterentwickeln. Nur wenige Menschen sprechen flüssiges Englisch. Taxifahrer eher gar nicht. Zudem klingt die Aussprache auch von gängigen Zielen im Chinesischen völlig anders.

Donnerstag, 21. April 2011

Einkommensverteilung und Mediennutzung in China

Interessante Fakten: China ist in der Fläche etwa so groß wie die USA. Die meisten Chinesen wohnen in der östlichen Landeshälfte, da nur dort ausreichend Regen fällt. Der Rest ist weitgehend zu trocken, Wüste oder Gebirge. Das bedeutet, daß mehr als eine Milliarde Menschen in einem Gebiet leben, daß der Fläche der USA östlich vom Mississippi entspricht. Nur 60 Millionen Chinesen verfügen über ein Einkommen, das irgendwo vergleichbar auf "westlichen" Niveaus liegt. 600 Millionen Menschen haben ein Tageseinkommen von weniger als 3 USD und nochmal 400 Millionen Menschen kommen auf ein Einkommen zwischen 3 und 6 USD am Tag. Ein typisches Großstadteinkommen für gut ausgebildete Chinesen beginnt bei US-$ 10.000 im Jahr oder umgerechnet € 600 im Monat. In dieser Einkommensliga verfügen die meisten jungen Leute dann über eine umfangreiche Sammlung an elektronsichen Geräten zwischen PC, Smartphone oder Digitalkamera. Im Gegensatz zu Wohnraum, Transport, Kleidung und Nahrung unterscheiden sich die Preise für Elektronik nur unwesentlich im Vergleich zu Europa. Das führt einerseits zu einem scharfen Preiswettbewerb insbesonders in der Nachfrage als auch zu einer intensiven Nutzung der vorhandenen Geräte, da diese relativ betrachtet einen sehr hohen individuellen Wert aufweisen. Für ca. US-$ 20 "flat" ist man dann einen ganzen Monat online und nutzt dies überdurchschnittlich aus. Das 'China Internet Network Information Center (CINNC)' gibt die tägliche indiduelle Nutzunsgzeit des Internets mit 3,1 Stunden je Online-Chinesen an. Im Vergleich liegt dieser Wert für die USA bei 2,3 Stunden und in Deutschland bei 83 Minuten oder 1,38 Stunden.

Shanghai Stadtmodell - Foto jpl
Bis 2015 werden 700 Millionen Chinesen in Städen leben. Heute gibt es bereits 166 Städte mit mehr als 1 Million Einwohner. Insbesondere die jungen Stadtbewohner werden die intensive Nutzung des Internets über alle Medienkanäle weiter vorantreiben. Ein weiterer Grund für die intensive Internet-Nutzung ist das Monopol der KPCh auf die Inhalte die klassischen Medien. Die staatliche Fernsehgesellschaft CCTV betreibt zwar 50 Kanäle, diese sind jedoch aufgrund der 'Harmonisierung' durch die Aufsichtsgremien der KPCh ziemlich gleichförmig. Abwechslung gibt es dann Online. Wo und wie sich die Nutzungsinhalte vom 'westlichen Internet unterscheiden, findet sich auf meinen anderern Posts aus China. Einfach auf das Label China in der Navigation seitlich oben rechts klicken.

Mittwoch, 20. April 2011

Sina Nachrichten

Sina ist ein chinesisches Web-Portal mit dem Schwerpunkt auf Nachrichten. Laut Statistik nutzen 80% aller Chinesen, die das Internet nutzen, wenigsten einmal täglich ein Nachrichten-Angebot. Hier mischt Sina kräftig mit. Mit einer Unzahl an Kanälen und Funktionen hat sich Sina als Marktführer im Nachreichten-Sektor etabliert.

 
Im Gegenzug ist die Nutzung von gedruckten Nachrichten-Medien in China in den letzten Jahren signifikant gesunken. Nur 30% aller Nutzer gaben an, auch gedruckte Nachrichten zu konsumieren. Zwei Jahre davor waren es noch 49%. Sina betreibt spezialisierte Seiten für jede chinesisch-sprachige Nutzergruppe, darunter:
  • Chinesen in der PRC
  • Chinesen in Taiwan
  • Chinesen in Hongkong
  • Chinesen in den USA


Für den Rest von uns stellt Sina auch ein Englisch-sprachiges Nachrichtenportal für China bereit. Dieses ist zu erreichen unter: http://english.sina.com/

 
Jin Mao Tower. Foto: jpl
Sina sitzt in Beijing mit einem repräsentativen Büro im Jin Mao Tower in Shanghai und erzielte in 2009 einen Umsatz von 350 Mio. US-$ und einen Gewinn von 412 Mio. US-$ (nach Sondereffekten).

Montag, 18. April 2011

Ctrip

ctrip.cn ist eine der Top-Seiten im chinesischen Internet. Ctrip ist eine Reiseportal, ähnlich wie Expedia, auf dem man Flüge, Hotels und Pauschalangebote buchen kann. Alle Preise sind in Yuan oder RMB. Vorteilhafterweise gibt es diese Seite auch in einer englischen Version, so daß man sie als Schriftunkundiger auch benutzen kann. Praktisch sind Zusatzfunktionen wie Ctripper oder die verschiedenen eingebundenen Blogs über Reisen in China. Dieser hier gefällt mir: "Wenn Sie wirklich vorhaben, China zu verstehen: Viel Glück!"

Ctrip gibt es bereits seit 1999 und hat seinen Sitz in Shanghai.

Zum Einordnen: der günstigste Flug von Shanghai nach Peking (etwa 1.100 Kilometer) kosten RMB 570, also etwas € 60.

Sonntag, 17. April 2011

Geld verdienen mit IM

Foto: jpl
Eins haben (fast) alle Internet-Benutzer in China gemeinsam: sie verfügen über eine QQ-Adresse, mit der sie Instant Messaging (IM) betreiben. Auf dem Foto links sieht man, dass die QQ-Adresse in der Werbung noch vor einer e-Mail-Adresse eingesetzt wird.

Zum Einlesen in die QQ-Funktionen gibt es hier im Blog noch einen weiteren Post: http://kommunikation-21.blogspot.com/2011/04/qq-soziale-medien-in-china.html

Sind die 630 Millionen QQ-Nutzer dann erstmal Online, werden sie von QQ "abgeschöpft". Das geht natürlich über Werbeeinnahmen, aber auch über Q-Münzen, das als Ersatzgeld verwendet wird. Mit den Q-Münzen kann man seine QQ-Blogs aufhübschen oder seinen Avatar verschönern. Wenn dann einige der 630 Millionen Nutzer für diese Services auch nur 10 RMB pro Monat ausgeben, kommen gewaltige Summen zusammen. Die "Internet-Value-added-Services" sind die Haupteinnahmequelle von QQ.

Für das 2. Quartal 2010 verzeichnete Tencent als QQ-Mutter:


2. Quartal 2010in Mio RMB
in Mio €
Veränderung
zum VJ
Umsatz4.66949162%
Ergebnis vor Steuern2.37925070%
Umsatzrendite51%

Bei einer solchen Umsatzrendite stockt einem der Atem. Schön :-), wenn man dann als Gesellschaft auf den Cayman Islands eingetragen ist, damit nicht so garstig viele Steuern fällig werden.

Samstag, 16. April 2011

Der fliegende Brief

Fetion ist ein populärer Instant-Messaging (IM) Dienst, der von China Mobile entwickelt wurde. Primär ist der Service für die Nutzung auf mobilen Endgeräten ausgerichtet. Fetion liegt bei den Marktanteilen für IM-Diensten in China auf Platz 3. Fetion heißt auf Deutsch 'Fliegender Brief'.

Freitag, 15. April 2011

DangDang

Dangdang.cn ist ein chinesischer Online-Buchhändler aus Beijing und ist der wichtigste inländische Wettbewerber von amazon.cn. Die chinesische Filiale von Amazon ging aus einer Übernahme von yoyo.cn hervor. Dangdang erlöste mit einem Börsengang in New York im Jahr 2010 für die dort platzierten Anteile 1 Mrd. US-$.

Für das 4. Quartal 2010 vermeldete Dangdang einen Umsatz von RMB 710 Mio. und einen Gewinn von RMB 30. Das entspricht einem Zuwachs von 58% beim Umsatz und 82% beim Gewinn im Vergleich zu 2009. Dangdang entwickelt sich ähnlich wie Amazon zu einem Online-Kaufhaus mit einem allumfassenden Sortiment.

Donnerstag, 14. April 2011

Kontakt China / Contact Request

Ich suche einen Kontakt in China oder weltweit, mit dem ich einige der Themen vertiefen kann, über die ich hier im Blog über China gepostet habe.

Bei Interesse bitte eine eMail an: jp@labus.eu

Vielen Dank

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I am looking for a contact in either China of world wide, with whom I could dig deeper in some of the issues I have covered on this blog on China recently.

If interested please send an eMail to: jp@labus.eu

Thank you very much

Mittwoch, 13. April 2011

Facebook und Baidu

Wie bekannt, ist Facebook in China gesperrt und nicht erreichbar. Auch hier möchte die Regierung die Kommunikation zwischen den Menschen "harmonisieren", wie es blumig heißt. Umso erstaunlicher, daß sich nun eine Kooperation zwischen Baidu und Facebook anbahnt.


Baidu ist die größte Suchmaschine in China. Die Google-Seiten sind zwar erreichbar, aber mit unterschiedlichen Filtern ausgestattet. Nun wurde auf sohu.com angekündigt, daß Baidu einen Vertrag zur Schaffung einer chinesischen Facebook-Plattform abgeschlossen hat. Tip: es handelt sich um eine Lizensierung der Plattform für China, die mit dem weltweiten Facebook nicht verbunden wird.

Allerdings wurde die Meldung auf sohu.com in der Zwischenzeit wieder gelöscht.

Freitag, 8. April 2011

Feilschen auf Taobao

Foto: jpl
Taobao ist das ebay Chinas. Taobao hat fast 400 Millionen registrierte Benutzer und führt nach eigenen Angaben etwa 800 Millionen Artikel Online. Früher war das Geschäft ähnlich wie bei ebay auktionslastig, heute dominieren die Festpreise. Taobao bildet die chinesische Einkaufskultur nach, in der die Verkaufsanbahnung und der damit verbundene soziale Kontakt eine große Rolle spielt. Taobao führte dafür die Funktion Ali-Wang-Wang ein - das ist eine Instant-Messaging-Funktion (IM) innerhalb der Plattform. Im Ergebnis nimmt man Bezug auf den Online-Festpreis und steigt dann ins Feilschen über IM ein, um die Transaktion zu einem neuen Preis abzuschließen. Passend dazu dürfte es kaum ein chinesisches Mini-Geschäft geben, in dem nicht der Ladenbetreiber an einem Laptop sitzt. Die Jungs hier sind ordentlich vernetzt und andauernd online. Taobao wickelt nach eigenen Angaben heute nach auffindbaren Quellen einen Umsatz von um die 300 Milliarden RMB bzw. Yuan ab. Foto: wenn ein Land schon so viele Einwohner und so viele kleine Geschäfte hat, dann bietet sich auch an, diese zumindest auf Taobao einfach durch zu nummerieren, um den Überblick zu behalten.

Donnerstag, 7. April 2011

QQ: Soziale Medien in China

QQ Logo (es ist älter als das Google Chrome Logo)
Durch den abrupten Start in die Neuzeit wurden die Chinesen direkt in die digitale Welt katapultiert und haben die analoge Welt davor weitgehend ausgelassen. Seit jeher messen Chinesen der Erziehung und der Wissensvermittlung einen sehr hohen Wert zu. Daher steht in den meisten Kinderzimmern auch ein PC – auch in der breiten unteren Mittelschicht. Ein zweiter Faktor für die Popularität von sozialen Medien ist die Folge der 1-Kind-Politik. Diese gilt seit 1978 (auch wenn sie kürzlich aufgeweicht wurde). Die 1-Kind-Politik wurde mit harten Maßnahmen durchgesetzt. So hat beispielsweise eine chinesische Familie nur Anrecht auf einen (1) Schulplatz. In der Folge ist in den letzten 30 Jahren eine ganze Generation von hunderten von Millionen Menschen aufgewachsen, die vor allem eins nie hatten und nie haben werden: Geschwister. Ein weiteres Element ist das Wunder der chinesischen Schriftzeichen. In ganz China gibt es mehr als 40 verschiedene Sprachen und manchmal können sich die Menschen von Dorf zu Dorf schon nicht mehr unterhalten. Aber – einmalig auf der Welt – alle Sprachen in China verwenden die gleichen Schriftzeichen, nur die Aussprache ist komplett verschieden. In Konsequenz ist ein textbasiertes soziales Medium eine fantastische Gelegenheit um Chinas Einheit und nationale Identität zu fördern. Der Marktführer in China heißt QQ, eine Internet-Plattform vom Anbieter Tencent. Im Herbst 2010 hatte QQ über 630 Millionen Teilnehmer, wovon in Spitzenzeiten jeweils über 100.000.000 (!) gleichzeitig Online sind und sich per IM austauschen. Viele junge Chinesen nutzen QQ während der Arbeitszeit, um sich unabhängig vom geregelten Unternehmens-eMail-Netz mit Kollegen und Bekannten auszutauschen. Das Wesen von QQ ist die Echtzeitkommunikation und nicht das ‚posten‘ und ‚sharen‘ wie auf Facebook. Auch Facebook ist in China gesperrt. Es ist anzunehmen, dass es der kommunistischen Regierung wesentlich leichter fällt, Zensur auszuüben, wenn diese „nur“ für Seiten mit ausschließlich chinesischen Schriftzeichen durchgeführt werden muss. QQ bietet 7 verschiedene Typen von Mitgliedschaften. Ähnlich wie die chinesischen Taxis werden diese nach Farben gestaffelt angeboten und zu unterschiedlichen Konditionen vermarktet.

Montag, 4. April 2011

YouTube in China?

YouTube gibt es nicht in China.
Dafür gibt es die beiden Videoportale:
  • Youku.com
  • Tudou.com
Beide kommen zwar mit chinesischen Schriftzeichen, man kann es aber zumindest probieren, ob Suchergebnisse in Englisch zurückkommen. Der Vorteil: auf diesen Videoportalen gibt es keine Größenbeschränkung wie auf YouTube. Daher findet man - mit Glück - auch aktuelle amerikanische Episoden von Fernsehserien in aktueller Länge. In China selbst ist die Geschwindigkeit auch flott. Von außerhalb Chinas ist das langsamer, was natürlich auch für alle westlichen Webseiten gilt, die man in China zu öffnen versucht.

IM in China

Als mobile Kommunikationsform führt in China das Instant Messaging (IM). Bei uns ist das nicht so weit verbreitet. Es gewinnt jetzt an Boden, weil viele Leute die IM-Funktion in Facebook verwenden, während sie lesen oder Daten hochladen. Ähnlich bei Sykpe. Dort kann man auch nebenbei skypen und mit einem anderen Skype-Anwender IM’en. Anders in China: hier führt IM mit einem Nutzungsgrad von sage und schreibe 87% die Kommunikationsformen an. Zum Vergleich nutzen nur 53% der Chinesen eMail. Eigentlich ist das logisch, denn die menschliche Kommunikation ist flüchtig. Wofür soll man ein flüchtiges Gespräch von gestern aufheben?

Im Vergleich China – USA:


IMeMailSuchmaschine
China87%53%69%
USA23%88%89%


Interessant auch die Zahlen zur Nutzung von Suchmaschinen. In den USA beginnt die Reise durchs Internet am ehesten  mit einer Suchmaschine (das dürfte auch für Deutschland gelten). (Datenquelle: BCG). In China beginnt der Klickweg häufig mit einer IM-Nachricht – weil dort z.B. jemand Jemanden eine bestimmte Seite empfohlen hat. In den USA führt die Selbstbedienungsmentalität – in China basiert das Geschäft auf  Empfehlungen aus sozialen Netzwerken. Wohl dem in China, der eine Strategie hat, im Internet soziale Netzwerke aufzubauen  und produktiv einzusetzen.

Sonntag, 3. April 2011

China und das Internet

Von 1.3 Milliarden Chinesen waren nach einer Studie der BCG im Jahr 2009 bereits 384 Millionen Online. Das nsind mehr Menschen im Internet als die Nutzer in den USA und Japan zusammen. Für 2015 wird erwartet, daß 650 Millionen Chinesen die Möglichkeit haben, Online zu gehen.

Wenn sie dann erstmal den Zugang ins Internet haben, dann nutzen sie diesen Rege. In der Gesamtbetrachtung ist jeder Chinese mit Zugang am Tag 2,7 Stunden mit Internet-Aktivitäten beschäftigt. Das ist eine halbe Stunde mehr als der durchschnittliche Amerikaner. Bei der Altersgruppe unter 35 steigt die tägliche Nutzungszeit des Internets auf 4 Stunden.

Auch die Nutzungsprofile unterscheiden sich deutlich zur USA und Europa. Die technisch basierte Kommunikation steht im Vordergrund:
  • 80% nutzen Instant Messaging
  • 75% nutzen Online Videos
  • 50% spielen Online Spiele
  • Bereits 2009 nutzten 130 Millionen oder ein Drittel regelmäßig soziale Medien (allerdings andere Plattformen als im Westen)
In den meisten Kategorien verstehen chinesische Internet-Unternehmen die kulturell bedingten Bedürfnisse der Chinesen besser als ihre westlichen Konkurenten. Die größten Internet-Unternehmen Chinas heißen enstprechend nicht Google, Amazon oder Facebook, sondern:
  • Tecent
  • Baidu
  • Alibaba
  • Ctrip
  • Sina

Samstag, 12. März 2011

Mobiles Marketing auf dem dritten Bildschirm

Der dritte Bildschirm ist für viele Menschen bereits häufig der Erste - für manche auch der Einzige.

Klassisch war der Fernseher lange Zeit der einzige und später immer der erste Bildschirm im Sinne der Mediennutzungszeit. Seit 20 Jahren verbringt der Mensch mehr und mehr Zeit am Computer-Bildschirm (der zweiten Bildschirm). Der dritte Bildschirm ist das Smartphone, das die Menschen nicht so einfach liegen lassen wie den eigenen Geldbeutel (weil es oft wichtiger ist).

 


Jerome Sudan (Advertising Pawn) erklärt in dieser Präsentation anschaulich, wie sich das Medium Smartphone aus Marketing-Perspektive vom 1. und 2. Bildschirm unterscheidet. Nebenbei auch rein optisch eine der besten Präsentationen, die ich je gesehen habe.

Freitag, 11. März 2011

Surface in der Praxis

Dieses Video zeigt eine Anwendung, die den Verkauf von Fernsehern indivduell unterstützt. Hat ein Kunde erstmal die Größe seines Wohnzimmers in einen 'Surface'-Computer eingegeben, kann er das optimale Modell passend für die Raumgröße auswählen, sowie einen Verkabelungsplan für die gesamte Anlage erstellen. Interessant ist die Interaktion mit dem Computer durch das bloße Auflegen von Produktkarten.





Die Anwendung selbst ist ein arbeitsfähiges Konzept, daß von Avanade und Accenture auf der technischen Plattform Microsoft Surface entwickelt wurde.

Donnerstag, 10. März 2011

Das eigene Skelett im virtuellen Raum

Heute habe ich ein witziges Video von der Technischen Universität München (TUM) gefunden. Dort haben Tobias Blum und Nassir Navab eine Methode entwickelt, mit der man während seiner eigenen Körperbewegung über den Kinect von Microsoft als Controller sein eigenes Skelett in Bewegung betrachten kann. Das Skelett muss natürlich davor erst per Kernspin als digitales Abbild erfasst werden.




Der Lehrstuhl heißt "Computer Aided Medical Procedures and Augmented Reality". Das eröffnet vielversprechende Perspektiven.

Mittwoch, 9. März 2011

Mobile Megatrends

Andreas Constantinou von Vision Mobile, London, zeigt in dieser 68-seitigen Präsentation, wo die Reise des mobilen Computings in den nächsten Jahren hingeht und erklärt, warum Andorid von Google die Nase vorn hat.

 

Dienstag, 8. März 2011

Die Krux der Telepräsenz

Das Krux der Telepräsenz sind die unzureichenden oder gar fehlenden Querverbindungen.  Die Telepräsenz von Cisco spricht nicht mit der von Avaya. Ein Unternehmen A mit Technologie A kann nicht oder nur unter großen Mühen mit Unternehmen B kommunizieren, das ebenfalls Technologie A einsetzt. Das wäre so, als ob man erst nach München fahren müßte, um mit einem Telefon dort einen Münchner Teilnehmer anzurufen. Von einer Kopplung mit öffentlichen Netzen, wie etwa Skype, einmal ganz abgesehen. So wachsen die verschiedenen Videoinseln vor sich hin - ohne dass es zum Schneeballeffekt kommt, der die Grundlage aller großen Erfolge im Netzwerk war und ist (vgl. MySpace vs. Facebook).




Quelle: tandberg.com, embedded html

Im Video hier bemüht sich Tandberg, Mitarbeiter, die nur über einen Soft-Client verfügen, in eine laufende Telepräsenz einzubinden. Beim Soft-Client handelt es sich um "Movi" von Cisco, der über ein aufgesteckte Kamera die Übertragung von HD-Bildern unterstützt. Ein Blick auf das Teilnehmer-Verzeichnis im Video zeigt das Dilemma: eine lange Liste ohne Ordnungskriterien ("zeige alle Teilnehmer in einer bestimmten Stadt") und ohne Attribute ("zeige Mitarbeiter von Unternehmen A oder B"). So wird das nichts.

Die Branche wird zwei Hausaufgaben lösen müssen:

1. ein Protokoll, dass die verschiedenen Systeme unkompliziert verbindet
2. ein globales Verzeichnis, in dem Video- oder Telepräsenz-Teilnehmer verzeichnet sind

Montag, 7. März 2011

Gebärdensprache mit Kinect

Gebärdensprache oder lautsprachunterstützende Gebärden (LGB) sind die primären Möglichkeiten zur Kommunikation unter oder mit Tauben oder fast Tauben. Das Erlernen dieser Sprache entspricht im Umfang dem Erlernen einer Fremdsprache. Mit dem Kinect von Microsoft steht nunmehr ein Hilfsmittel zur Verfügung, mit dem das Erlernen solcher Sprachen einfacher wird, da der menschliche Körper ohne weitere Hilfsmittel als 'Controller' eingesetzt werden kann. Anbei ein interessantes Video vom 'American Sign Language Institute' :



Microsoft hat die Schnittstelle (API) zur Steuerungssoftware von Kinect geöffnet und freigegeben. Dadurch entstehen in diesem Umfeld aktuell vielfältige Speziallösungen, die die Kommunikation unterstützen und vereinfachen.

Samstag, 5. März 2011

Wann gibt es den Watson für € 1.000?

Ein gut ausgerüsteter PC kostet heute, sagen wir, € 1.000. Für die Rechenleistung des Watsons von IBM, der zur aktuellen Cebit 2011 durch die Medien getrieben wird, werden - auf Serverseite - die Rechenleistung von 2.800 PCs mit 15 TB RAM benötigt.


Hier zunächst ein Video über die Funktionsweise von Watson:


In der Jeopardy-Sendung hat Watson nun erstmals die menschlichen Spitzenkanidaten geschlagen. Man könnte argumentieren, daß die Rechenleistung von Watson damit die eines menschlichen Gehirns überholt hat.

Moore's Gesetz besagt, daß sich die Rechenleistung alle 18 Monate verdoppelt. Gordon Moore ist der Mitbegründer von Intel und stellte dieses Gesetz 1965 auf. Moore selbst stellt in Abrede, daß er jemals eine Verdopplung alle 18 Monate vorausgesagt hätte. Bei ihm waren es stets 24 Monate. Erst durch die Weiterbearbeitung von anderen IT-Beratern wurde dann die Zahl "18 Monate" in der populären Wissenschaft verankert.

Eine Verdoppelung alle 2 Jahre bedeutet rechnerisch einen prozentualen Zuwachs von 41% pro Jahr. Diese Zahl hochgerechnet ergibt, daß ein handelsüblicher PC im Jahr 2034 die Rechenleistung von 2.800 PC aus dem Jahr 2011 aufweisen müsste. Die erforderliche RAM-Leistung von 15 TB RAM würde bereits ein Jahr früher, also 2033, erreicht werden. Aus heutiger Sicht wäre auch davon auszugehen, daß der Formfaktor für Computer-Gehäuse dann keine Rolle mehr spielen wird. Die Leistung wäre in all den Geräten verfügbar, die wir heute PC, Notebook, Smartphone, Auto oder Fernseher nennen.

Auch die Software wird sich bis dahin weiterentwickeln und weitere Aspekte des menschlichen Denkens erschließen. 

Auch ohne großes Risiko läßt sich daher formulieren: 

Ab dem Jahr 2030 wird der Gegenwert der Rechenleistung eines (1) menschlichen Gehirns für € 1.000 in heutigem Geld jedem zur Verfügung stehen und damit Künstliche Intelligenz (KI) als Plattform für neue Branchen ermöglichen.




Donnerstag, 3. März 2011

Die analoge Bowlingbahn

Neulich war ich mal wieder bowlen. Diesmal in der Cosmos Bowling Arena in Ingolstadt (Richard-Wagner-Str. beim Westpark). Auf den ersten Blick – alles ein bisschen angestaubt – wie früher eben. Die üblichen amerikanischen Versatzstücke: verkitschte Freiheitsstatue, Neon-Schriftzüge von Budweiser, ein paar Spielgeräte. Eine US-Fahne gab es aber nicht – vielleicht ist das in Deutschland nicht mehr opportun (leider). Dann ein Blick auf die Technik – auch von früher. Echt analog. Vom Röhrenmonitor über der Bahn mit flackerndem Bild bis zum Lautsprechersystem mit schrägen Rückkopplungen und einer Speisekarte auf Papier über der Bar. Steinalt.
Foto: jpl
 Szenenwechsel: Bei Cisco macht man sich Gedanken, wie man die Austattungsanforderungen an das Netzwerk der Olympischen Spiele 2012 in London realisieren kann. Das Netzwerkkonzept, das derzeit in London realisiert wird, übertrifft das Netzwerkkonzept von Beijing 2008 um das 36-fache. In nur vier Jahren? Das zeigt, mit welcher Macht das bewegte Echtzeitbild ins Internet drängt und dem terrestrischen Fernsehen zügig Marktanteile abjagt. Damit werden auch die Wertschöpfungsketten verschoben. Wie bei jeder Umverteilung wird es Gewinner und Verlierer sowohl bei den Anbietern, als auch den Verteilern und der Werbetreibenden geben.

Unter dem Titel „Stadium Vision“ hat Cisco die Digitalisierung der Raumausstattung von Sportveranstaltungsstätten durchgearbeitet. Dabei geht es in erster Linie um:


Die Verknüpfung von Live-Bild mit innovativen Werbeformaten für den Einsatz in Gängen oder in Lounges
Neue Effekte bei der Überlagerung von Werbeeinblendungen (Skinning).

Mehrwertlösungen für den Lounge-Betrieb wie das Bestellen von Essen und Getränken über Anwendungen, die auf dem Telefon als „Client“ liegen, während das dazugehörige Menü in Echtzeit auf dem Bildschirm angezeigt wird.

Foto: jpl

De Besuch bei Cosmos war ein weiterer Streifzug durch die digitale Wildnis – die Webseite von Cosmos passt auch genau ins Bild. Für mein Blog K21 führe ich den Begriff „digitale Wildnis“ jetzt auch als „Tag“ ein. Bisher redeten wir beim Begriff der „digitalen Spaltung“ immer nur von Menschen, die an der digitalen Revolution teilhaben oder eben nicht. Jetzt wurde mir klarer: das gilt in einem noch viel stärkeren Maß für Unternehmen. Und aus dieser Erkenntnis ergeben sich jede Menge Chancen.

Mittwoch, 2. März 2011

Womit verdient YouTube Geld?

Erst mal ein paar Fakten:
  • zur Zeit werden jede Minute 35 Stunden Videomaterial auf YouTube hochgeladen
  • der Marktanteil im Segment Internet-Videos in den USA beträgt 73%
  • die IT-Infrastruktur und für die Bandbreite von den Google-Rechenzentren ins Intranet verschlingt Millionen - jeden Monat (Google gehört YouTube und zahlte dafür 1,65 Mrd. US-$).
  • für einen deutschen Anwender scheint es auf YouTube keine klassische Werbung zu geben. Für die sKanäle allerdings müßen Werbetreibende bezahlen. Loggt man sich mit seinem Konto in den USA ein - oder stellt in Europa eine US-IP dar - erscheint jede Menge Werbung. Übrigens läuft das bei Facebook genau so. Der US-Markt für Online-Marketing ist viel weiter entwickelt als der in Europa. Aus US-amerikanischer Perspektive wird der Rest des Planeten eben für kleines Geld"mitversorgt. Man könnte auch sagen: da gibt es noch mächtig globales Potential.
  • Shishir Mehrotra, der Google-Chef für die Monetarisierung (das heißt wirklich so) von digitalen Inhalten, analysierte vier Jahre nach der Gründung von YouTube das im Vergleich zu Google sehr unterschiedliche Nutzerverhalten der Anwender:
    • manche kommen für 30 Sekunden oder 1 Video
    • manche bleiben den ganzen Nachmittag
    • manche schauen Lagerfeuer
    • manchen schauen ganz normale Fernsehwerbung
    • manche gehen auf Business-Känäle und schauen Produktpräsentationen
      u.a.m.
  • Daraus entwickelte Google/YouTube unterschiedliche Marketing-Formate
    • Anwender können sich aus Werbung aus-x-en (ähnlich wie bei Facebook US). Das lieben Werbetreibenden, denn die, die dabei bleiben, sind offensichtlich treue Kunden - dafür wird dann mehr fällig.
    • Hollywood.Studios können neben Clips mit Raubkopien Werbeplätze schalten für die sie Geld bekommen. YouTube zahlt von den anderen Werbeträgern dann einen Anteil an den Rechteinhaber, der zuläßt, dass unlizensiertes kurzes Material auf YouTube läuft.
      u.a.m.
Wir wären ja von YouTube schwer enttäuscht, wenn es zu den verschiedenen Werbemöglichkeiten nicht auch ein Video gäbe. Allerdings spricht YouTube mit uns nur Englisch:



Insgesamt ist es YouTube mit diesen und anderen Strategien gelungen, im Jahr 2010 auf Einnahmen von etwa 700 Mio. $ zu kommen - eine stolze Summe. Das sagt zwar noch nichts über einen Gewinn oder Verlust aus - der weitere Weg ist aber nur noch eine Frage der Zeit.

Sonntag, 27. Februar 2011

Zenga Zenga

Als Noy Alooshe, 31, aus Tel Aviv, Muammar al-Gaddafi auf dem Gebäudedach sah, als dieser wild gestikulierend seinen Landsleuten drohte, diese "von "Haus zu Haus" und von "Gasse zu Gasse" zu verfolgen, sah er darin das Potential für einen Hit. Mit Hilfe der Software "Auto-Tune "passte er die Rede auf die Musik von "Hey Baby" an. Das war ein Hip-Hop Song von Pitbull und T-Pain. Alooshe nannte den neue Song "Zenga Zenga", dem arabischen Wort für Gasse.



Am Mittwoch morgen nach Gaddafis Gestammel lud Alooshe das Video auf YouTube und begann dies auf seinen Konten von Twitter und Facebook zu bewerben. Innerhalb von Stunden setzte das virale Marketing ein und bis Sonntag abend wurde das Video über 400.000 Mal angesehen.

Obwohl die israelische Identität von Alooshe sehr schnell bekannt und über YouTube verbreitet wurde, rissen die Downloads aus den arabischen Staaten nicht ab. Zenga Zenga zeichnet sich ab als "der" Song der Revolution in Libyen. Alle Schritte von Konzeption über Vermarktung, Verbreitung und Konsum finden in Höchstgeschwindigkeit vollständig im "digitalen" Raum statt, der zudem in diesem speziellen Fall auch tiefgehende kulturelle Brüche wie zwischen Israel und den arabischen Staaten überwindet.

2 Garagen und 1 Park - Palo Alto

Palo Alto gilt als der Geburtsort des Silicon Valleys südlich von San Francisco, Kalifornien. Hier findet sich die Garage von Bill Hewlett und David Packard, die als Absolventen der Stanford University die Weltfirma HP im Jahr 1939 gründeten. Später folgte Xerox, in deren Forschungseinrichtung PARC die Maus erfunden wurde. Dann kam Steve Jobs, der zunächst aus einer Garage in Los Altos arbeitete. Alles zusammen: 2 Garagen und 1 Park - plus eine Universität.


Palo Alto auf einer größeren Karte anzeigen

[Demo: Das Erzeugen, Anpassen und Einbetten der hierzu passenden Karte mit Hilfe von HTML-Code von Google Maps dauerte weniger als drei Minuten]

Im Laufe der Jahre wuchs aus dieser Kombination das Silicon Valley. Heute arbeiten etwa 2,5 Millionen Menschen in dieser Region. Davon arbeiten grob 500.000 Menschen in der IT-Branche und erzielen einen Jahresumsatz von ca. 200 Mrd. $. Als Erfolgsfaktoren können neben der hohen spezifischen Unternehmensdichte, die sich rund um die leistungsfähige Standford University schart, auch die Präsenz von Risikokapitalgebern bestimmt werden. Ähnlich wie Plattenfirmen setzen diese gleich auf eine ganze Vielzahl von Talenten, obwohl die meisten nie einer Rolle spielen werden. Die wenige Superstars allerdings werden soviel Werte erzeugen, dass davon die ganze Branche leben kann. Einige Teilnehmer, wie im Rock'n'Roll, leben natürlich auskömmlicher als der Rest.

Quelle: Global Nerd



Heute haben sich hunderte und tausende von IT-Unternehmen in jeder Größe in San Jose und Umgebung angesiedelt. Einer der letzten großen Neuzugänge ist Facebook, die jetzt gerade auf das frühere Sun-Gelände umziehen und dort 10.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Weniger bekannt, aber auch eine Reise auf einem der nächsten Posts wert, ist der Silicon Forest weiter nördlich.

Samstag, 26. Februar 2011

Wachstums des Datenverkehrs im Internet bis 2014

In einem lesenswerten Weißbuch hat Cisco das zu erwartenden Wachstums des Datenverkehrs im weltweiten Internet bis 2014 berechnet. Dabei stützt sich die Studie auf eine Vielzahl von veröffentlichten Daten und entwickelt eigene Berechnungsmethoden zur Hochrechnung.

Visualisierung des Internets
Quelle: Lizenzfrei dank acobox.com























Einzelpunkte:

  • der weltweite Datenverkehr wächst zwischen 2009 und 2014 um jährlich (!) 34%. Das bedeutet eine Verdoppelung in diesem 5-Jahres-Zeitraum
  • Bereits in diesem Jahr werden mehr als 1 Milliarde Menschen auf Videos im Internet zugreifen. Videos sind die am schnellsten wachsende Datenverkehrsform. Im Jahr 2014 werden pro einzelner Sekunde soviel Videodaten übertragen, daß es 2 Menschenjahre dauern würde, diese 1 Sekunde anzuschauen
  • In 2014 werden jeden Monat der Gegenwert von 12 Milliarden DVDs an Videodaten übertragen
  • ein Haupttreiber ist die Verlagerung des terrestischen und Satelliten-gestützen Fernsehens ins Internet durch Angebot wie das amerikanische Netflix oder das deutsche Entertain (dieses Wort halte ich ja für ein echtes "Misunderstanding of our English language" - und ist übrigens auch ein Grund, warum ich dieses Blog auf Deutsch schreibe).
  • 40% des gesamten Internetverkehrs wird Video sein. Davon wiederum wird fast die Hälfte auf HD und 3D-Inhalte entfallen. Diese sind besonders datenintensiv und erfordern meist auch eine bessere Haushaltsanbindung, damit die Download-Zeit für die Anwender einigermaßen erträglich bleibt

    Im mobilen Bereich wird der Internet-Verkehr in diesen 5 Jahren gar um das 39-fache anwachsen - zu fast 70% werden hierbei Videos auf die Smartphones übertragen.
    Für West-Europa wird mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 36% gerechnet. Für den Datenverkehr innerhalb von Unternehmen rechnet die Studie mit einem durchschnittlichen Anstieg von 21%. Allerdings steigt die Datenlast aus Videoverbindungen innerhalb von Unternehmen um durchschnittlich 57% und wird damit die Hauptursache sein, warum Unternehmen ihre Netzwerk-Infrastruktur und ihre Weitverkehrsanbindungen (WAN) ausbauen werden.

    Freitag, 25. Februar 2011

    Netflix - Videostreams explodieren

    Das Internet verändert das Fernsehen - und zwar rasant. Eines der am schnellsten wachsenden US-Unternehmen ist Netflix, das Fernsehen über das Internet liefert. Kann doch jeder - wie öde? Warum aber wächst Netflix dann viel schneller als der Wettbewerb? Ein kleines Geheimnis ist die Fähigkeit, sich in extrem kurzer Zeit auf so gut wie allen Plattformen verbreitet zu haben, die für das Fernsehen auch außerhalb des Fernsehegerätes in Frage kommen. Netflix gibt es heute als Software in Anpassungen für über 200 verschiedene Geräte. Vom Blue-Ray-Player bis zum Smartphone oder von der Spielekonsole bis zum Tablett ist alles dabei. Netflix erzielt diesen Erfolg, weil es den Zugang zu ihrem Quellcode über eine Software von Mashery geöffnet hat, so daß anderen Entwickler an die Netflix-Schnittstelle (API) ihre eigene Lösung - die natürlich die eigene technische Plattform unterstützt - andocken können.



    Mike Hart von Mashery erklärt in diesem eingebetteten Video, wie das Einbinden von APIs funktioniert und welchen Nutzen das bringt - vor allem Vielfalt und Geschwindigkeit.

    Donnerstag, 24. Februar 2011

    Razorfone - eine interaktive Lösung für Telefonläden

    Razorfish stellt mit Razorfone eine Lösung vor, die verschiedene Techniken miteinander innovativ kombiniert. Die konzeptionelle Idee hier ist, auf einem interaktiven Einkaufsberater sämtliche Informationen ansprechend bereitzustellen, die für den Kauf eines Telefons erforderlich sind. Modellauswahl, vertiefte Informationen, Bilder, Tarife, Zubehör und natürlich Zahlungsinformationen des Kunden für den Kaufabschluß.


    Bei der technischen Plattform handelt es sich um die aktuelle Generation von Microsoft Surface (2.0), sowie den Touch-Funktionen von Windows 7 als Betriebssystem. Das interaktive Kundenerlebnis besorgt Razorfish, eine Multimedia-Agentur aus Seattle.

    Mittwoch, 23. Februar 2011

    Konvertierung von e-Büchern

    Wer e-Bücher hat, wird sich auch mit der Konvertierung von e-Büchern beschäftigen. Die Welt der Dateiformate ist noch unübersichtlich und in Bewegung. EPUB, AZW, PDF, MOBI, RFT u.a. kämpfen um die Vorherrschaft. In der Regel gibt es "strategische" Einschränkungen der Hersteller der Lesegeräte, die nur jeweils ausgewählte Dateiformate auf dem Lesegerät unterstützen. "Strategisch" heißt natürlich, sowohl dem Wettbewerber in die Suppe zu spucken als auch den Käufer des Geräts durch diese Vorauswahl an einen Datei-Familie zu binden und damit von anderen, möglichweise attraktiveren Anbietern, fernzuhalten.

    Calibre 7.42 - Screenshot

    Die Software 'Calibre' von Kovid Goyal ist ein kostenloses Umwandlungswerkzeug für e-Bücher. Er unterstützt EPUB, MOBI und PDF. Mit der Version 0.7.42 war ich allerdings an einigen Stellen nicht zufrieden, da der Fließtext in doppelten Zeilenabstand und abgehackte Zeilenlängen übertragen wurde, was die Lesefähigkeit einschränkte. Möglicherweise ist die neue Version 7.46 an einigen Stelle optimiert. Die Software gibt es hier.

    Dienstag, 22. Februar 2011

    Warum kosten e-Mails bei Google Enterprise Geld?

    E-Mails sind kostenlos. Zumindest, wenn man Angebote von web.de, Yahoo oder Google in Betracht zieht. In der Regel muß man dann als Fußnote Werbung mitverschicken, hat nur wenig Speicherplatz und kann keine Kalendereinträge mit anderen austauschen.

    Angebot von Google Enterprise, Foto jpl




















    Wenn man nur diese drei Funktionen in Betracht zieht, landet man bei einem Anbieter wie "Google für Unternehmen" bereits bei $ 33 oder € 25 pro Anwender und Jahr. Wenn man annehmen würde, daß ein größeres Unternehmen bei Abnahme von 1.000 Plätzen 25% Rabatt bekäme, wären das € 1,56 pro Platz und Monat. Dafür muß man sich dann aber auch nicht um die Server und das Management der Umgebung kümmern. Vorausgesetzt, man vertraut Google (und anderen Anbietern) in Punkto Sicherheit über den Weg. Schließlich liegen alle e-Mails und damit kritische Unternehmensdaten auf Servern von Google, die irgendwo über den Planeten verstreut sind. Viele Anwender werden sich aber Microsoft Outlook zur Bedienung auf dem PC oder Notebook wünschen. Solche Lizenzkosten und die CAL, um den PC mit Servern logisch zu verbinden, kommen noch hinzu. Von der Begrifflichkeit handelt es sich um eine Software, die vollständig als Dienstleistung ("as  a Service") bezogen werden kann. Daher der Begriff SaaS oder Software-as-a-Service. Man zahlt monatlich wie im Abo für den Dienst, ohne daß einem etwas gehört und ohne daß Management erforderlich wäre.

    Sonntag, 20. Februar 2011

    IBM - erste Festplatte in Almaden

    Almaden Research Center - Foto jpl













    In ihrem Forschungslabor Almaden am südlichen Rand von San José, Kalifornien, zeigt die IBM als Schaustück eine der ersten Festplatten aus dem Jahr 1955.  Das Modell ist mannshoch und ist ein "956 RAMAC IBM Disk Drive" und hat eine Speicherkapazität von 5MB. Zur Speicherung von dieser enormen Datenmenge wurden 50 horizontal geschichtete Festplatten mit einem Durchmesser von jeweils 24 Inch (~ 60cm) benötigt.

    5 MB IBM Festplatte, Foto jpl
























    Über die Jahre wurden 1.000 Stück gefertigt, bevor die Produktion 1961 eingestellt wurde. In einem reinen 7 bit ASCII waren 5 MB zur jener Zeit sicher eine ganze Menge, heute würde auf das Teil genau ein einziger Song im MP3-Format darauf passen, wenn auch nicht in bester Qualität. Wenn wir 1 TB für eine heutige handelsübliche Festplatte annehmen, dann ist in diesen 57 Jahren jährlich (!) die durchschnittliche Speichermenge auf Festplatten um sage und schreiben 41% gestiegen. Die Festplatte kostete damals $ 31.165 oder $ 6.233 pro MB. Der Preis pro MB entspricht ziemlich genau $ 50.000 im heutigen Wert. Die Kosten pro MB sind damit in diesen 57 Jahren um jährlich (!) 30% gefallen.

    Langfristige Entwicklung MB/HD und $/MB 1955-2011, Grafik jpl

















    Nebenbei: die Jungs (und Mädels) haben oben in Almaden auch noch einen ziemlich coolen Ausblick auf die kalifornischen Hügel. Das Gelände ist zwar riesig und privat, kann aber zu Fuß auf eigenes Risiko erwandert werden. Auf dem Foto (Blick von Almaden Reseach Labs) sieht man den Stadtteil Mountain Shadows und hinter der Hügelkette liegt bereits Santa Cruz am Pazifik.


    Blick von Almaden - Foto jpl

    Freitag, 18. Februar 2011

    Nahtlos von 2D nach 3D

    Ziemlich cool. TAT zeigt im Video ein Konzept, in dem eine Kartenanwendung namens Horizon für Android nahtlos von der 2D-Sicht in die 3D-Perspektive kippt, je nach dem, wie man das Smartphone hält.

    Donnerstag, 17. Februar 2011

    Beschlagnahmung zum Valentinstag

    Deutsche Datenschützer und Verbraucherschützer haben ein ambivalentes Verhältnis zum Internet. Einerseits wird über rechtsfreie Zonen lamentiert, andererseits kann man sich nicht darauf einigen, den Zugang zu bestimmten Seiten auf einer bundesweiten Ebene schlicht zu sperren.

    Die Amerikaner sind in solchen Fragen einmal mehr nicht zimperlich. Zum Valentinstag beschlagnahmte das Amt für IPR (Intellectual Property Rights - Urheberschutzrechte) in der "Operation gebrochener Herzen" (auch Beamte lesen Krimis) schlicht 18 Webseiten, die gefälschte Markenware feilboten. Anbei ein Screenshot, wie die Webseite nach der Beschlagnahmung aussieht:


    Screenshot: jpl

    Auf den beschlagnahmten Seiten wurden u.a. Fälschungen von Breitling, Chanel, Nike, Omega, Patek Philipe, Prada oder Rolex angeboten. Für das IPR war es die vierte Aktion dieser Art.

    Mittwoch, 16. Februar 2011

    Grußkarten mit erweiterter Wirklichkeit

    Der Grußkartenhersteller Hallmark hat jetzt Karten auf Market gebracht, die auch eine Online-Funktion enthalten. Aufgedruckt auf der Karte ist eine optische Codierung, die von einer normalen WebCam erfasst wird. Daraufhin liefert ein Hintergrunddienst im Internet eine zusätzliche Datenschicht, die eine "erweiterte Wirklichkeit" auf die Karte liefert. Das Ganze kann man völlig frei im Raum bewegen.



    Die Anwendungsbereiche von dieser Technik (realisiert mit Microsoft Silverlight) sind unbegrent. Was könnte es nicht alles an Gegenständen geben, zu denen man nicht durch eine zusätzliche Datenschicht dem Kunden oder Nutzer nicht zusätliche Informationen (oder Unterhaltung) bereitstellen könnte. Im Original heißt die Technik "augmented reality" - einen solch sperrigen Begriff in der deutschen Sprache 1:1 zu übernehmen, ist für die Akzeptanz der Technologie sicher nicht förderlich.