SigFig – was für ein hübscher Name für die „Significant Figures“ oder wie viel Geld man auf (s)einem Konto hat. Aus der
Perspektive Marketing ein Geniestreich, aber auch das Geschäftsmodell
kann sich sehen lassen. Man verbinde sein Wertpapierkonto einer US-Bank (nur
dort möglich) mit SigFig und lasse sich Fragen stellen zu seiner eigenen Risikobereitschaft.
Ein Risiko ist ein scharfes Schwert mit einer beidseits geschärften
Klinge. Amerikaner sehen in erster Linie den möglichen Mehrertrag, während
Deutsche häufig von Verlustängsten geprägt sind und lieber auf Nummer sicher
gehen. Sei’s drum, sind diese Fragen erst einmal beantwortet, macht sich der
Algorithmus von SigFig ans Werk, RoboAdisory genannt. Kollege Roboter gleicht
dann das, was im Wertpapierdepot liegt, mit dem Risikoprofil ab und macht
Vorschläge, wie man denn den Bestand umschichten könnte. Die Entscheidung
umsetzen muss aber der Nutzer selbst bei seiner Bank. Für diesen Service
kassiert SigFig einmal im Jahr eine Gebühr von 0,25% vom Bestand an
Wertpapieren. SigFig vereinfacht Anlegern die Recherche nach Anlagemöglichkeiten
und ist ein weiteres gutes Beispiel, wie durch Plattformen, die rein digital
betrieben werden, große Nachfragemärkte (die Anleger) mit Finanzmärkten
verbunden werden und über diesen Weg die klassische Bank und auch unabhängige Anlageberater
digital ausgehebelt werden. Mit einer Belegschaft von gerade einmal 40 Leuten
unterstützt SigFig heute bereits Anleger mit einem Anlagevolumen von über 200
Milliarden Dollar bei ihren Entscheidungen. Wettbewerber mit ähnlichen
Konzepten sind Wealthfront in den
USA, Wertios in Deutschland oder Guia Bolso in Brasilien.
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