Qidan - Quelle: WikiCommons |
Die Kitan oder Qidan waren ein mongolisches Reitervolk, von
dem nur wenige Aufzeichnungen hinterlassen wurden. Allerdings schrieben sie
über Politik und diese Aufzeichnungen werden als „wahrhafte Aufzeichnungen“
bezeichnet. Vielleicht war dies die Inspiration für die größte e-Buch-Seite
Chinas, sich den Namen Qidan zu geben.
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Qidan bietet ein für
Europäer ungewöhnliches Vertriebsmodell. Hier können Leser Bücher seitenweise
konsumieren. Qidan berechnet dem Nutzer 1 Cent pro 1.000 gelesene Zeichen. Die
Seite hat mehrere tausend zugelassene Autoren, wobei es nach Angaben von Qidan
mehr als 100 Schriftsteller gibt, die mehr als $ 15.000 pro Jahr verdienen.
Diese Summe muss man im Verhältnis sein zu den doch sehr anderen Einkommensverhältnissen
in China sehen. Ein solches Vertriebskonzept basiert auf schierer Masse auf der
Seite des Angebots wie auf der Seite der Nachfrage. Einige der Autoren schreiben
Tag für Tag neue Texte mit mehr als 9.000 Zeichen Länge. Da in der chinesischen
Sprache häufig ein Zeichen für ein Wort steht, kommen solche Schriftsteller auf
eine Tagesleistung von 20 Seiten und mehr. Nach Angaben des CNNIC (Chinese Internet Network Information
Center) lesen 42% der chinesischen Internetnutzer Literatur online und das sind
195 Millionen Menschen. Den Inhalt der Literatur auf Qidan kann ich leider
nicht beurteilen – so weit reicht mein Chinesisch nicht. Ich nehme aber an, dass es sich um
Herz-Schmerz und Action handelt, denn sonst könnte man auf diesem Material
aufbauend keine Filme drehen oder Spiele programmieren, die ebenfalls über
Qidan vertrieben werden.
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