Hyper Smash Kommunikation 21: Gewinner in globalen und multiplen Disruptionen

Samstag, 27. Juni 2020

Gewinner in globalen und multiplen Disruptionen

Trends Sommer 2020

Die Corona-Krise hat die Defizite in der Digitalisierung sichtbar gemacht. Bundespräsident Steinmeier formulierte das im Juni 2020 so: „Je länger wir uns vorstellen, wie einsam und traurig, wie langweilig und deprimierend der Lockdown ohne das Internet, ohne digitale Angebote gewesen wäre, umso bewusster wird uns doch: Digital ist heute unentbehrlich!

Über Anschubprogramme werden nun von Bund, Ländern und auch der EU Milliarden in die Digitalisierung gepumpt. Auch gesetzliche Rahmenwerke entwickelt sich weiter. Mit dem Onlinezugangsgesetzt OZG entstand ein bundeseinheitliches Rahmenwerk von über 700 Fachvorschriften. Das E-Government-Gesetz EGovG verpflichtet die Verwaltung sogar, jedem Bürger den elektronischen Zugang zu den jeweiligen Diensten zu ermöglichen. Der Anspruch auf Inklusion erzeugt auch den Ansporn, die Spaltung der Gesellschaft zu überwinden und tatsächlich alle Bürger in die Lage zu versetzen, die Dienste digital nutzen zu können.

Was wird aus den Milliarden? Digitale Lösungsanbieter stehen Schlange. Die Engstelle sind jedoch die nicht ausreichend vorhandenen technischen Experten in den Verwaltungen und Institutionen. Jetzt müssen Zielarchitekturen entwickelt werden. Es werden viele tausend europäische Auswahlverfahren gestartet werden. Nach der Implementierung entlang der Fachvorschriften des OZG ist dann der dauerhafte Lösungsbetrieb sicherzustellen und die Bürger müssen an die digitale Nutzung dieser Angebote herangeführt werden.

Die digitalen Talente hierfür werden aus den eigenen Reihen kommen, vom hiesigen Arbeitsmarkt und von temporären Digitalexperten, den klassischen Beratern. Als dies wird den Arbeitsmarkt in diesem Sektor auf Jahre hinaus leerfegen. Unternehmen werden sich in dieser Situation grundsätzlich neue Wege erschließen müssen, um ihre künftigen Bedarfe abdecken zu können. Neben der alten Option des Imports von Arbeitskräften ermöglicht die Digitalökonomie auch die Verlagerung der Tätigkeiten an Standorte mit vielen gutausgebildeten Fachkräften zum Beispiel in Süd- und Osteuropa. Steuerungssysteme in Echtzeit, agile Arbeitsmethoden und digitale Kommunikationssysteme bilden hierfür die geeignete Basis. Gut, dass in der Corona-Krise die Bereitschaft zur Nutzung dieser Digitalwerkzeuge deutlich gestiegen ist und in den Arbeitsalltag breit Einzug gehalten hat.

Sozial und wirtschaftlich entpuppt sich das Jahr 2020 als ein Wechselbad der Gefühle. Nach kurzen Perioden der Stabilität kommt unvermittelt der nächste Einschlag. Nach dem Brexit und Trump, nach Corona und den Schließungen der Grenzen folgt Wirecard und so wird es weitergehen. Auf jede dieser Disruptionen müssen die jeweiligen Akteure in einer zunehmend integrierten Gesellschaft schnell Antworten finden. Die Fähigkeit zu Anpassung war für Unternehmen noch nie so wichtig wie heute. Der durchgängige Einsatz von agilen Arbeitsmethoden bildet das unternehmerische Organisationsgerüst. Robust, wiederholbare, digitale Prozesse ermöglichen den störungsfreien Betrieb des Unternehmens. Flexible und standardisierte Schnittstellen mit einem klaren Blick auf die Handlungsoptionen in einem digitalen Ökosystem unterstützen die sofortige Fähigkeit zur Anpassung bei einem Ausfall eines Teilnehmers in globalen Wertschöpfungsprozessen in jeder weiteren Disruption der Märkte.

Wie sind Sie aufgestellt? Haben Sie einen Überblick Ihres digitalen Reifegrades? Welchen Plan verfolgen Sie, damit Sie in Zeiten der globalen und multiplen Disruptionen zu den Gewinnern gehören?


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