Ein Schlüssel für mehr
Produktivität in modernen Arbeitsumgebungen ist die Einführung von „Shared
Desks“. In diesem Konzept wird der 1-zu-1 Bezug von Mitarbeiter zu Schreibtisch
aufgehoben. Früher wurde versucht, über die Möblierungsfrage solche Konzepte
einzuführen, aber die Schaffung der notwendigen Voraussetzungen wurde nicht
erkannt. Alles, was digitalisiert werden kann, muss in digitalen Prozessen
organisiert werden. Erst der komplette Entfall von Papier macht uns zusammen
mit der Virtualisierung der vollständigen Kommunikationstechnologie
ortsunabhängig. Ein „Shared Desk“ kann jetzt mit einer größeren Eigenverantwortung
des Mitarbeiters kombiniert werden. Das Ziel der Arbeit ist die
Leistungserbringung und nicht die zeitlich kontrollierte Anwesenheit an einem
bestimmten Ort. „Shared Desks“ werden modern und ergonomisch zur Verfügung
gestellt. Motorbetriebene Höhenverstellbarkeit, einheitliche Docking-Stationen,
blendfreies LED-Licht und geräuschdämmende Werkstoffe auch für Boden und Decke
sind Pflicht.
Mit einheitlichen Notebooks, Tablets und Smartphones wird die
Auflösung der Ortsbezogenheit unterstützt. Nun können für alle verbindliche und
transparente Home-Office-Regelungen eingeführt werden, die vor allem von
Mitarbeitern mit langen Pendlerzeiten gerne angenommen werden. Die
Teamzugehörigkeit kann über Team-Bases erreicht werden. Das sind in einem
großen Bürogebäude designierte Flächen mit „Shared Desks“ für Teams. Erfahrene
Führungskräfte stimmen sich mit Ihren unmittelbaren Nachbarn ab und legen
Pflichttage für die Präsenz auf unterschiedliche Wochentage, so dass „Shared
Desks“ in Nachbar-Teambereichen zum Ausgleich zur Verfügung stehen. In einem
solchen Modell werden wenigen Arbeitsplätze vorgehalten, als es Mitarbeiter
gibt. Statt Buchungssystemen wird die ausgeglichene Belegung über gegenseitige
soziale Kontrolle erzielt. Man muss sich mehr untereinander austauschen und
nicht darauf warten, dass ein Chef schon alles organisieren wird. Gleiches gilt
für Besprechungsräume.
Zur Ermöglichung des kurzfristigen der auch spontanen
Miteinanders gibt es Ein-Mann-Telefonkabinen zum Stehen, Zweier-Räume mit
Glaswänden für Gespräche unter vier Augen, Besprechungsräume für 4, 8, oder 12
bis 20 Personen, Räume mit (digitalen) Whiteboards aber ohne Stühle für
Stand-Ups aller Art und auch in jeder Etage eine Küche. Auch hier prägt das
Wort die Methode. In einer Küche bin ich selbst verantwortlich für Ordnung und
Funktionsfähigkeit bis hin zur Frage, wer die Spülmaschinen ein- und ausräumt.
Vergleichsweise würde man in einem Café Bedienpersonal für all diese Aufgaben
erwarten und sich selbst entsprechend verhalten. Kurz – im Konzept WoW geht die
Flexibilisierung der Arbeitswelt mit einem weit höheren Maß der
Selbstorganisation und damit mehr Verantwortung einher. Das bringt den Spaß –
ist aber auch im Übergang für viele gewöhnungsbedürftig.