Hyper Smash Kommunikation 21: Hidden Champions und Outsourcing

Samstag, 26. Januar 2013

Hidden Champions und Outsourcing

Aus der deutschen Kleinstaaterei in die Weltmarktführerschaft. Das ist die These von Hermann Simon, die er unter dem Begriff "Hidden Champions" vermarktet. Er argumentiert, dass es in keinem Land der Welt einen so ausgeprägten Mittelstand gibt, wobei Mittelstand dann im reinen Umsatz recht gewichtig daher kommt. Bis zu 5 Milliarden Euro Umsatz können es schon sein, um dazu zu zählen. Bei der Sache geht es aber um Firmen, die in der Regel dem breiten Publikum unbekannt sind, da diese Firmen Zulieferer im B2B-Bereich sind und entsprechend weiter hinten (aus Verbraucherperspektive) in der Wertschöpfungskette arbeiten. Hermann Simon befasst sich seit über 30 Jahren mit dieser Materie und hat weltweit über 2.700 Firmen ausgemacht, die er als "Hidden Champions" bezeichnet. Einsam an der Spitze steht Deutschland mit der stattlichen Anzahl von über 1.300 solcher Firmen. Auch die anderen deutschsprachigen Länder haben einen hohen Anteil bezogen auf die jeweilige Größe des Landes. Im Kern arbeiten all diese Firmen in sehr eng definierten Märkten und sind in diesen Nischenmärkten globale Marktführer. Gesteuert wird das Geschäft aus Deutschland, wobei diese Firmen am besten an Orten gedeihen, die eher provinziell sind, dadurch aber den Vorteil der langen Firmenzugehörigkeit ihrer Beschäftigten aufweisen und wo sich lokale Netzwerke im B2B-Bereich entwickelt haben. Modische "Job Rotations" hat es dort noch nie gegeben - dieses Konzept ist mittlerweile auch bei großen US-Unternehmen am aussterben, wie das aktuelle Beispiel von GE zeigt. Beim Outsourcing halten sich solche Firmen meist sehr zurück und versuchen vielmehr, durch eine höhere Tiefe in der Wertschöpfungskette einzigartige Differenzierungsmerkmale zu errreichen, die von Wettbewerbern nicht kopiert werden können. Das Wissen muß im Haus bleiben und damit auch der gesamte F+E-Bereich. Im Kerngeschäft erreichen Hidden Champions interne Fertigungsquoten von bis zu 70% und bauen auch häufig die Maschinen selbst und kontrollieren die eigene Supply Chain über die gesamte Tiefe, in manchen Fällen bis hin zur eigenen Produktion von Primär-Rohstoffen.

Wermutstropfen: das lesenswerte e-Buch ist der pure Luxus und kostet in Deutschland € 36,99, noch teurer ist es in Papier. In den USA kostet das e-Buch $ 17,94 oder € 13,80, ein Preisunterschied von stolzen 63%. Das dürfte dann eher zu Importen als zu Exporten führen.

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