Hyper Smash Kommunikation 21: Das feine Gift aus Bits und Bytes

Samstag, 13. Oktober 2012

Das feine Gift aus Bits und Bytes



„Das feine Gift aus Bits und Bytes“ zirkuliere im Wirtschaftskreislauf des Buches. So sieht es jedenfalls Jesko Schulze-Reimpell vom Donaukurier in der Ausgabe vom 10. Oktober 2012. Der Buchmarkt stehe sicher vor einem gewaltigen Wandel, aber Sorgen machen solle man sich mal nicht machen, denn „Papier ist schöner“ und das Papierbuch wird Bestand haben, da es am Ende doch mehr Spaß macht Literatur auf Papier anstatt als Text auf einem Display zu lesen. Wie es sich für eine so innovative Zeitung gehört, gibt es den Artikel natürlich nicht online, sonst hätte ich gerne den Link zu diesem spannenden Leitartikel auf Seite 2 eingefügt.

Sprung nach Spanien: „El Pais“, die auflagenstärkste Tageszeitung dort, ist wegen Wirtschaftskrise und wegen der digitalen Revolution mächtig unter Druck. Der Chef der Verlagsgruppe, Juan Luis Cebrian, selbst 68 Jahre jung, kündigte die Streichung von einem Drittel der 464 Stellen im Redaktionsbereich an und sagt "Wer kein Twitter-Konto hat, hat hier nichts mehr verloren. Diejenigen über 50 haben nicht das berufliche Profil für das von uns angestrebte Zeitungsmodell". Starker Tobak für die Belegschaft und die „Welt“ bietet auch einen Link zur Story.



Zurück zu den e-Büchern, die laut Donaukurier keiner liest, keiner mag und keiner braucht. Erst mal ein bischen Recherche – wie gut, dass so viele Blogs gibt. Die erste Fundstelle in Blogs heißt „Open Parachute“ und dort hat Ken Perrot aus Neuseeland die Entwicklung der Marktanteile von 2002 bis 2010 in den USA zusammengetragen. Man sieht deutlich die Hockeykurve ab 2010, in  denen die neuen Lesegeräte von Nook bis Kindle den Markt förmlich haben explodieren lassen. Für 2012 finde ich die Marktanteile in der Digital Book World – 25% in Nordamerika aktuell. Bei der Fortschreibung habe ich mich für eine polynomische Trendlinie entschieden. Bei dieser Betrachtung kämen 80% in den USA bereits im Jahr 2015 zusammen. Heute denken ja noch viele, dass die Nachfrage nach besonderen Buchformaten mit Fotos die Wachstumskurve für die e-Bücher bald wieder abflachen lassen wird – wir werden es sehen. Die großen internationalen Märkte entwickeln sich in sehr unterschiedlicher Geschwindigkeit. Wieder sind Brasilien und Indien vorne dabei, während das früher technologisch führende Land Japan in diesem Trend selbst Deutschland hinterherhinkt. Mit einem Marktanteil von aktuell 2-3% befindet sich Deutschland derzeit im Jahr 2009 der US-Kurve oben.


 

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