Harvard Square in Cambridge, MA ist die Drehscheibe von und zur Harvard University und der "T" (U-Bahn), die nach Boston führt. Auf der Platzmitte steht der Pressekiosk mit der nostalgischen Aufschrift "National and Foreign Publications + Out Of Town News". Klar, bei so vielen Studenten aus wirklich allen Ländern der Welt müsste eigentlich jeder Print-Titel gehen. Doch die Zeiten haben sich geändert. Früher gab es hier eine unglaubliche Auswahl von exotischen Titeln - heute sind es nur noch die Gängigen. Vor zwanzig Jahren noch gab es alleine in den USA 20.000 unterschiedliche Periodika - also Zeitschriften und Zeitschriften. Auf so viel Vielfalt konnte man zu Recht stolz sein.
Die Zeiten haben sich geändert. Heute werden laut Technorati Tag für Tag 20.000 Blogs geschlossen. Nielsen zählte bereits vor 12 Monaten weltweit 173 Millionen Blogs. Dazu kommen nochmal ungefähr 250 Millionen Blogs alleine in China. Blogs sind eine weitere unerschöpfliche Quelle für e-Bücher. Wenn nur 1%
aller Blogs aus Qualitätsbeiträgen besteht, dann lässt sich auch dieses Material
bei entsprechender Ambition des Autors mit nur geringem Mehraufwand in ein elektronisches
Kurzbuch verwandeln. Bei einer Konversion von nur 1% dürfte die wahre Explosion der lieferbaren
Bücher erst noch bevorstehen und die Branche nachhaltig verändern. Auf Squidoo
findet sich ein ganzer Sack voll passender Werkzeuge, die das Konvertieren dann
auch noch automatisieren.
Die digitale Welt schlägt neue Kapriolen.
Ein bisschen Recherche bei den Händlern für englischsprachige Bücher zeigt
Erstaunliches: aktuell gibt es 31 Millionen lieferbare Bücher und in den
letzten 30 Tagen sind 137.405 neue Bücher erschienen. Wie konnte es dazu kommen?
Zweiter Teil der Antwort.
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