Hyper Smash Kommunikation 21: Kontrolle und Disziplin

Montag, 6. August 2012

Kontrolle und Disziplin


So vielfältig ist die Welt der digitalen Kommunikation und ihrer Zugriffs- und Transportarten, daß viele Menschen sich überfordert fühlen. In Folge könnten manche dazu neigen, Sicherheits- und Kontrollaspekte zu vernachlässigen oder auf den Einsatz von anspruchsvolleren Kommunikationswegen gleich zu verzichten. Manche Eltern verbieten Facebook oder manche Lehrer lehnen Wikis ab. Die Ursache ist in vielen Fällen Unsicherheit und Angst vor Kontrollverlust. Das Stichwort heißt Medienkompetenz, doch in der Praxis findet das methodische Erlernen dieser Komptenzen so gut wie nicht statt.

Die Reise von ‚unsicher‘ bis ‚sicher‘ beginnt mit Tweets und Posts. Da wird sicher täglich viel Quark verbreitet, den die Anwender schon Stunden später – häufg am nächsten Morgen – bereuen. Offene Wikis können von jedem verändert werden, die anspruchsvolleren Wikis, so wie Wikipedia, aber haben Suchtrupps, die Fälle von Vandalismus schnell bekämpfen. Schon besser.
 

Unternehmensportale haben den Vorteil der Abgeschlossenheit und der persönlichen Erkennung. Dennoch blüht hier die Vielfachversionierung und häufig klagen Anwender über eine Informationsüberflutung, da es an geeigneten Filtern und Suchfunktionen mangelt. Ganz gut wird die Sicherheit schon, wenn Word- oder andere Officedokumente zusammen mitt Passwörtern, Versionsmanagern oder differenzierten Lese- und Schreibrechten ausgestattet werden. In der Praxis erfordert dies ein hohes Maß an persönlicher Disziplin. Im freien Austausch werden diese Schutzmechanismen häufig als Behinderung empfunden. Passwort vergessen und Dokument umsonst erstellt ist jedem schon einmal passiert. 

Geschlossene Portale sind Zielgruppen-spezifisch und folgen schon eher dem „Need-to-Know“-Gedanken. Dokumente in solchen Portalen kann man auch mit zusätzlichen digitalen Rechten (DRM) ausstatten. Darüber läßt sich steuern, ob ein Dokument kopiert, per eMail verschickt, gedruckt oder verändert werden kann. Über eine feine IAM-Steuerung lässt sich festlegen, wer überhaupt Zugriff auf die Information haben soll. Fein abgestimmte Suchkonzepte sind erforderlich, damit solche Fundorte nicht über den Index ungewollt in Suchergebnissen auftauchen.

Board Communications Systems (BCS) haben den höchsten Anspruch an die Sicherheit und das Maß der Privatheit in der Kommunikation. Solche geschlossenen Systeme kommen bei Aufsichtsräten und Gesellschafterversammlungen zum Einsatz, um Geschäftsberichte, Entscheidungsvorlagen, Details zum bisherigen Geschäftsverlauf und zur künftigen Planung sicher auszutauschen. Zugriffe und Entscheidungen werden fortlaufend dokumentiert, was vor dem Hintergrund von Compliance und Sarbanes-Oxley eine zunehmende Bedeutung gewinnt. Beispielanbieter sind Boardbooks, Boardvantage oder Aprio. Ein Höchstmaß an Disziplin von allen Beteiligten ist notwendig, damit vertrauliche Information auf dieser Ebene nicht kompromittiert werden kann.


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