Hyper Smash Kommunikation 21: Versmaß, Redundanz und Metadaten

Samstag, 4. August 2012

Versmaß, Redundanz und Metadaten


Homer, Quelle: Wikicommons
Über mehrere Jahrhunderte wurde die Geschichte vom Krieg um Troja mündlich von Generation zu Generation weitergegeben, bevor Homer diese dann niederschrieb. Für diese Meisterleistung des kollektiven und generationenübergeifenden Gedächtnis war ein gerüttelt Maß an Redundanz und strikten Versmaßen erforderlich, innerhalb dessen die eigentliche Information eingebettet war. Nur durch die eingängige Reimform konnte diese umfangreiche Geschichte von jeder Generation neu erlernt werden. Wegen der hohen Redundanz ist es auch möglich, den Inhalt der Ilias – stolze 15.677 Verse – auf eine Seite zu reduzieren.

Ds kn jdr lsn“ – das menschliche Gehirn hat die beeindruckende Fähigkeit, rudimentär vorliegende Informationen zu einem sprachlichen Konstrukt zu erweitern, dass es verarbeiten kann. In einem solchen Beispiel sieht man, dass dies mit kurzen Sätzen auch einwandfrei klappt. Immer wieder erleben wie Situationen, in denen Manager bei unzureichender Informationslage Entscheidungen treffen müssen, im Zweifelsfall, weil äußere Umstände die Entscheidung zu einem bestimmten Zeitpunkt erzwingen. Die Einen argumentieren, dass in solchen Situationen mit Annahmen gearbeitet wird. Andere mögen argumentieren, dass – wie im Beispiel oben - rudimentär vorliegende Informationen sinnvoll erscheinend erweitert wurden. Das kann, gerade bei Sachverhalten die aus mehr als einem Satz bestehen, ordentlich in die Hose gehen. 

Auf der Suche nach der richtigen Information im Wissensmanagement kann diese Lücke durch Metadaten geschlossen werden. Theoretisch sind Metadaten „Information über Information“. In der Praxis können Metadaten viele Formen annehmen. Naheliegend ist die Verschlagwortung, die auch automatisierbar ist. Dazu kommen Verweise auf andere Dokumente, Referenzen, wie „wer dies sucht, liest auch jenes“, aber auch freie Kommentarfelder können anderen Anwendern wertvolle Zusatzinformationen über die Eigenschaften eines Textes liefern. Bewertungsfunktionen für den Artikel können sowohl anderen Lesern als auch dem Autoren oder einer Redaktion gute Hinweise zur Verdichtung oder Überarbeitung liefern. 

Klassische Metadaten sind Angaben über das Erstellungsdatum, den Verfasser, den Dateinamen und die Zugriffsrechte. Das W3C hat das Modell der Metadaten zu einem generischen Framework namens „Resource Decription Framework“ (RDF) weiterentwickelt, das eine interoperable Aufteilung nach Semantik, Datenmodell, Syntax und Identifizierung vornimmt.

Redundanz ist wünschenswert und Metadaten sind Schlüsselzutaten für das Wissensmanagement.

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