Hyper Smash Kommunikation 21: Vergebliche Suche nach dem Gral

Donnerstag, 2. August 2012

Vergebliche Suche nach dem Gral


Steven Levy, Quelle: WikiCommons
Mitte der neunziger Jahre explodierte das www. Aufgrund von Metcalfe’s Law wurde das Suchen von Informationen im Netzwerk exponentiell immer schwieriger. Altavista oder Lycos bemühten sich nach Kräften um die Suche nach Schlagworten auf anderen Webseiten, waren letztlich aber qualitativ  vergebliche Ansätze. In einer Mischung aus etwas Hedonismus und großer Genialität erkannte Larry Page die Lücke und schuf mit seinem Partner Sergej Brin „PageRank“. Viele Leute im Umfeld damals dachten, der Name sei Programm, da diese Suchmaschine Suchbegriffe nicht direkt suchte, sondern vielmehr die Relevanz der Quelle nach dem Rang der jeweiligen Seite (Page) bewertet (Rank). Je mehr Links auf eine Fundstelle zeigten, desto relevanter musste das Ergebnis sein. Dabei meinte Larry Page gar nicht die Seite, sondern wollte ganz unbescheiden seinen Nachnamen verewigen. Dieses Bonmot erzählt Steven Levy in seinem exzellenten Buch „In the Plex“. Der Rest ist Geschichte. Seit September 1998 heißt die Suchmaschine Google.

Auf Informationsplattformen in Unternehmen ist dieses geniale Prinzip jedoch nur unter einer Bedingung anwendbar: die Informationen müssen über Links miteinander verknüpft sein. Je mehr Dokumente oder Webseiten verfügbar sind und je umfassender diese Informationen miteinander verlinkt sind, desto relevanter wird das Suchergebnis sein. Weiter verbessert wird das Suchergebnis, wenn Soziale Medien in Unternehmen für den Informationsaustausch intensiv genutzt werden und Mitarbeiter relevante Informationen per Link teilen, bzw. sharen. Auf diese Weise entstehen sehr relevante Informationen, die von übergreifenden Suchmaschinen auswertbar sind.

Übergreifende oder förderierte Suchmaschinen können auf einzelne Anwender automatisiert so eingestellt werden, dass diese die aus Anwenderperspektive relevante Informationsquellen wie aus einem Guss durchsuchen. Dazu können gehören: persönlichen Festplatten, persönliche Laufwerke, Gruppenlaufwerke, persönliche Postfächer, Gruppenpostfächer, Collaboration Rooms, Soziale Medien,  Intranets, Extranets und das Internet.

Als Zutaten braucht man Crawler, die permanent die Informationsflut in Unternehmen durchsuchen, reichlich günstigen Plattenplatz um die Suchergebnisse zu speichern und Software, die dafür sorgt, dass die Suche nach Informationen in dieser trüben Suppe zügist über die Bühne geht. Google löste das Zugriffsproblem mit der selbstentwickelten Technologie MapReduce und verkündet das Ergebnis zu Recht stolz nach jeder Suche. Bei der Suche nach „MapReduce“ findet Google 710.000 Suchergebnisse geordnet nach Relevanz in 0,28 Sekunden. Google stellt diese Spitzentechnologie als Open-Source in Form des Hadoops von Apache kostenlos zur Verfügung.

Meistern und anpassen an die jeweils eigenen Umgebungen muss man das alles aber schon selbst – typischerweise sind dazu nur Großunternehmen in der Lage. Gute Informationen aber sind die Grundlage für die richtigen Entscheidungen und dafür benötigt man leistungsfähige Suchkonzepte sowie die entsprechenden Experten.

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