Einfache Werkzeuge wie Hammer und Zange finden sich in jedem
Haushalt und sind für eine Fülle von Aufgaben das beste Mittel zum Zweck.
Ähnlich verhält es sich mit dem Link im Wissensmanagement. Der Link ist das
beste Werkzeug für das digitale Informations- und Wissensmanagement.
Links verlinken Dokumente und Webseiten im Internet, in
Intranets und übergreifend. In Office-Dokumenten lässt sich sehr einfach über
strg-K an jeder beliebigen Stelle in Link setzen.
In Webseiten lassen sich Links entweder über HTML oder über
Werkzeuge in Editoren-Systemen einfügen.
Je mehr Links, desto besser. Eine Analyse von
Wikipedia-Inhalten zeigt ein Verhältnis von 1 Link je 13 Wörtern Text. Im
Vergleich dazu beträgt bei der Zeit Online das Verhältnis 1 Link auf 150
Wörter, die zudem alle nur auf Inhalte der Zeit verlinkt sind. Die Zeit folgt
dem üblichen Konzept von Druckmedien, die sich im digitalen Raute bewegen: man
möchte den Anwender auf der eigenen Seite halten. Wissensmanagement steht hier
nicht im Fokus – die kommerziellen Motive der Mediengestalter und Redakteure
sind klar erkennbar. Im Wissensmanagement in Unternehmen sollte es daher
Verfahren geben, die Häufigkeit von Links und die Link-Zieladressen auszuwerten
und zu steuern.
Links kann man auf einer Webseite statisch anordnen oder
dynamisieren. Ein gutes Beispiel ist das von deutschen Verlegern häufig
kritisierte News-Angebot von Google. In eine dynamische Beziehung gesetzt
werden hier die Aktualität des Links (wie neu ist der Link), Quelle (wie
relevant ist das Medium) und Rubrik (Wirtschaft oder Sport). Fertig. Was
passiert noch? Je aufgeführtem Link werden noch die ersten Zeilen der zitierten
Webseite angezeigt und in einigen Fällen das Foto angezeigt, dass nach dem Link
als erstes angezeigt wird. Dieses äußert einfache Prinzip erspart dem Anwender
das Hin- und Herklicken zwischen sehr vielen Webseiten. Aber man könnte ja,
wenn man wollte.
Da Links zu Seiten linken, die auch wieder verlinkt sind,
entstehen durch Webseiten mit vielen Links schnell kaskadenförmige Gebilde, die
sich für den schnellen Zugriff auf verteilt angeordnete Information besonders
eignen.
Links - Quelle: WikiCommons |
Eine gut gemachte Startseite im Wissensmanagement in
Unternehmen wird auch noch persönliche Informationen als weiteres
Beziehungselement in die Linksammlung (a.k.a. Startseite) mit aufnehmen. Dieses
Element kann entweder in einem persönlichen Profil hinterlegt sein (interessiert
sich prinzipiell für A und B) oder der Anwender wird per Cookie getrackt
(interessierte sich bei den letzten Besuchen für C und D). In Unternehmen
dürfte eine sinnvolle Mischung von statischen, dynamischen und persönlichen
Links auf der Startseite zu den besten Ergebnissen führen. Natürlich braucht
man zunächst eine gut geölte Suchmaschine im Unternehmen, mit denen man all die
neuen Links finden und zuordnen kann. Im Klartext: wer Wissen in Unternehmen
nach den Regeln der Online-Medien strukturiert, vergibt die größten Chancen und
fährt gegen die Wand.
Links für HTML wurden von Tim Berners-Lee am CERN in der
Schweiz erfunden. Die erste Version wurde am 3. November 1992 veröffentlicht.
Mal sehen, ob dieses Jahr noch ein paar Medien an die 220. Geburtstag denken.
Was wäre das Wissensmanagement ohne das einfachste aller Werkzeuge?