Gebrüder Grimm Denkmal in Hanau, Quelle: WikiCommons |
Es war eine Zeit, in der Hunger eine reale tägliche Gefahr
war, als das Grimm‘sche Märchen vom Mädchen und dem Topf entstand, in dem
immerzu der süße Hirsebrei kocht und überquillt, so dass sich alle satt essen
können. In der digitalen Ökonomie gibt es heute Überfluss zum Nulltarif. Ob
Google Drive oder DropBox: 5 GB zum Nulltarif gibt es an jeder digitalen
Straßenecke und eine Festplatte mit 1 TB gibt es für unter € 100. Das
Versprechen der Cloud scheint wahr zu werden. Möglich wird dies, weil
Online-Firmen in ihren Rechenzentren die Daten immer dichter packen können und
auf teure Spitzentechnologie verzichten. Google verbaut in seinen Rechenzentren
nicht-zertifizierte B-Ware und nimmt Hardware-Defekte einfach in Kauf, weil
darüber eigenentwickelte Speichersoftware die Ausfallrate von 4% im Jahr für
den Anwender einfach wegbügelt.
Bei Facebook entsteht bei 1 Mrd. Post am Tag (zu 5 kb) und
250 Mio. Fotos am Tag (zu 20kb) täglich ein Speichervolumen von 10.000 GB, dass
für alle Ewigkeit weggespeichert wird. Kein Wunder, dass Anwender den gleichen
Überfluss auch im Unternehmen erwarten. Diese tun sich aber in der
Bereitstellung schwer damit, weil dort häufig
hochverfügbare Speicherumgebungen für Geschäftsdaten gebaut wurden, die
für den Zweck der Massenspeicherung viel zu teuer sind.
Für das Informations- und Wissensmanagement ist
Speicherplatz im Überfluss jedoch der ideale Nährboden. Je mehr strukturierte
Angebote den Anwendern in Unternehmen zur Verfügung stehen, seien es
Fileserver, Postfächer, Intranets, Shares, Collaboration Rooms, Wikis oder
Soziale Medien, desto besser. Menschen im Unternehmen werden sich genau so
verhalten wie im Privatleben, wo sie sich ebenso zunehmend wie
selbstverständlich und lokal wie global digital mit anderen Menschen
austauschen, von Chat bis Skype.
Naturgemäß fürchten Unternehmen den Kontrollverlust. Mit
einer ganzheitlichen Strategie zum Informationsmanagement kann man dem aber
begegnen. Beispielsweise kann man mit semantischen Texterkennungs- und
Klassifizierungsprogrammen erkennen, wenn kritische Dokumente ungesichert am
falschen Ort abgelegt werden. Mit Security Incident Event Management (SIEM) können
Regeln definiert werden um Regelbrüche automatisiert zu erkennen. Mit Social
Media Miner (SMM) kann auch in Sozialen Medien in Unternehmen soziale Kontrolle
ausgeübt werden. Wer die Datenflut ruft sollte besser mit den richtigen
Werkzeugen vorbereitet sein, um den überquellenden Überfluss beherrschen zu
können.
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