Peter Eigen, Quelle: WikiCommons |
„Wissen ist Macht“ – dieser Satz
gilt gerade oder auch trotz der Piraten in der digitalen Ökonomie des 21.
Jahrhunderts. „Transparency International“ stellt in seinem neuen Bericht
anhand von harten Kriterien fest, dass Intransparenz vor allem in der Internet-Branche
weit verbreitet. Amazon liegt bei den globalen Unternehmen mit seiner
Intransparenz auf Platz 99 von 105 und damit hinter der politisch vielgeschmähten russischen
Gazprom. Bewertet wurden Faktoren wie die Offenlegung von Beteiligungen und
Tochtergesellschaften, Umsatz und Ertrag pro Land oder Steuern und Abgaben je
Land. Wer schon mal die mehrere hundert Seiten dicken Jahresberichte von Google
(Platz 95), Apple Platz 91) oder Amazon (Platz 99) gelesen hat, weiß, dass die
interessantesten Zahlen und Hinweise sich in den Fußnoten verstecken. Das wird
zum einem am knallharten Wettbewerb im Internet-Geschäft liegen, zum anderen
aber eben daran, dass Unternehmen, die erfolgreich im digitalen Raum agieren,
der Wert ihrer eigenen Information bewusster ist und die deshalb entsprechende
Informationsarchitekturen entwickeln, die nur unvermeidbare oder gewünschte
Informationen nach außen gelangen lassen. Man fragt sich ja auch, ob die
Geschichte mit dem iPhone-Prototypen, das in einer Bar im Silicon Valley liegen
blieb, in Wirklichkeit nicht ein perfekt inszenierter Publicity-Stunt war.
Weniger bekannt: Transparency International (TI) wurde von
Peter Eigen, einem deutschen Banker, 1993 in Berlin gegründet und betreibt
heute 100 „International Chapters“ rund um den Globus. Damit ist TI ein frühes
Beispiel für vernetztes idealistisches Expertentum, das so viel bewegt.
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