Hyper Smash Kommunikation 21: Auf der Tanzfläche der Roboter

Sonntag, 26. Februar 2012

Auf der Tanzfläche der Roboter

In manchen Branchen hat der eCommerce-Anteil 20% vom Umsatz erreicht mit der Tendenz zu weiterem Wachstum. Im Gegenzug sieht man entlang mancher Autobahnen die Logistik-Zentren wachsen, von denen nun der Versand an die Kunden erfolgt. Man meint, das sei ein alter Hut und schon vor 30 Jahren erfolgreich von Quelle oder Otto umgesetzt worden. An einer paar Stellen aber unterscheidet sich die eCommerce-Logistik:

•    das Warenangebot online ist um ein Vielfaches größer als jemals in allen gedruckten Katalogen. Entsprechend steigt der Fächenbedarf für Lagerung und Auslieferung

•    die Anzahl der Transaktionen nimmt stark zu und damit auch die Anzahl an Bewegungen, die in solchen Logistik-Zentren abgewickelt werden muß

•    entsprechend wird in dieser Branche sehr viel Personal eingestellt. Um die Dynamik zu kompensieren, wird viel Geld in Fördersysteme gesteckt, um die Durchlaufzeit von Ware durch ein Logistik-Zentrum zu investieren. Automatisierte Hochlager gelten als Kathedrale des Supply-Chain-Management.

Man könnte natürlich auch das komplette System auf den Kopf stellen. Wie wäre es denn, wenn man die Menschen an den Entlade- und Packstationen stehen lässt und ihnen die immer länger werdenen Wege zwischen den Regalen erspart und stattdessen die Regale in Bewegung setzt und zu den Menschen bringt. Kiva Systems aus Boston, Mass. zeigt im Video, wie man mit einer ganzen Roboter-Armee einem ganzen Regalsystem Beine machen und in Bewegung setzen kann. 




Ein Mensch sollte besser kein Bein mehr auf die Roboter-Tanzfläche stellen, die sich auf tausende von Quadratmetern ausdehnen Durch den Entfall der Laufflächen kann auch viel mehr Ware auf der vorhandenen Fläche konzentriert werden. Im Marketing sagt Kiva, dass sich damit die Produktivität der Mitarbeiter im Logistik-Zentrum um den Faktor 3 erhöht. Auf der Gegenseite muss man viel Kapital für die Roboter, das Blech und vor allem für die Entwicklung der Steuerungslogik investieren, die danach auch noch von Experten bedient werden will. Die Folgen sind klar: höhere Produktivität, fallende Preise mehr Experten.

Am 20.3.2012 kaufte Amazon Kiva Systems für 775 Mio. US-$ und sicherte sich damit einen langfristigen Wettbewerbsvorteil.


http://bit.ly/AjYz7e

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