Hyper Smash Kommunikation 21: Ist Amazon transparent?

Montag, 23. Juli 2012

Ist Amazon transparent?


Peter Eigen, Quelle: WikiCommons
„Wissen ist Macht“ – dieser Satz gilt gerade oder auch trotz der Piraten in der digitalen Ökonomie des 21. Jahrhunderts. „Transparency International“ stellt in seinem neuen Bericht anhand von harten Kriterien fest, dass Intransparenz vor allem in der Internet-Branche weit verbreitet. Amazon liegt bei den globalen Unternehmen mit seiner Intransparenz auf Platz 99 von 105 und damit hinter der politisch vielgeschmähten russischen Gazprom. Bewertet wurden Faktoren wie die Offenlegung von Beteiligungen und Tochtergesellschaften, Umsatz und Ertrag pro Land oder Steuern und Abgaben je Land. Wer schon mal die mehrere hundert Seiten dicken Jahresberichte von Google (Platz 95), Apple Platz 91) oder Amazon (Platz 99) gelesen hat, weiß, dass die interessantesten Zahlen und Hinweise sich in den Fußnoten verstecken. Das wird zum einem am knallharten Wettbewerb im Internet-Geschäft liegen, zum anderen aber eben daran, dass Unternehmen, die erfolgreich im digitalen Raum agieren, der Wert ihrer eigenen Information bewusster ist und die deshalb entsprechende Informationsarchitekturen entwickeln, die nur unvermeidbare oder gewünschte Informationen nach außen gelangen lassen. Man fragt sich ja auch, ob die Geschichte mit dem iPhone-Prototypen, das in einer Bar im Silicon Valley liegen blieb, in Wirklichkeit nicht ein perfekt inszenierter Publicity-Stunt war.

Weniger bekannt: Transparency International (TI) wurde von Peter Eigen, einem deutschen Banker, 1993 in Berlin gegründet und betreibt heute 100 „International Chapters“ rund um den Globus. Damit ist TI ein frühes Beispiel für vernetztes idealistisches Expertentum, das so viel bewegt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen