So
vielfältig ist die Welt der digitalen Kommunikation und ihrer Zugriffs- und Transportarten, daß
viele Menschen sich überfordert fühlen. In Folge könnten manche dazu neigen,
Sicherheits- und Kontrollaspekte zu vernachlässigen oder auf den Einsatz von
anspruchsvolleren Kommunikationswegen gleich zu verzichten. Manche Eltern
verbieten Facebook oder manche Lehrer lehnen Wikis ab. Die Ursache ist in
vielen Fällen Unsicherheit und Angst vor Kontrollverlust. Das Stichwort heißt
Medienkompetenz, doch in der Praxis findet das methodische Erlernen dieser Komptenzen so gut wie
nicht statt.
Die Reise von ‚unsicher‘ bis ‚sicher‘
beginnt mit Tweets und Posts. Da wird sicher täglich viel Quark verbreitet, den
die Anwender schon Stunden später – häufg am nächsten Morgen – bereuen. Offene
Wikis können von jedem verändert werden, die anspruchsvolleren Wikis, so wie
Wikipedia, aber haben Suchtrupps, die Fälle von Vandalismus schnell bekämpfen.
Schon besser.
Unternehmensportale
haben den Vorteil der Abgeschlossenheit und der persönlichen Erkennung. Dennoch
blüht hier die Vielfachversionierung und häufig klagen Anwender über eine
Informationsüberflutung, da es an geeigneten Filtern und Suchfunktionen mangelt.
Ganz gut wird die Sicherheit schon, wenn Word- oder andere Officedokumente zusammen
mitt Passwörtern, Versionsmanagern oder differenzierten Lese- und
Schreibrechten ausgestattet werden. In der Praxis erfordert dies ein hohes Maß
an persönlicher Disziplin. Im freien Austausch werden diese Schutzmechanismen
häufig als Behinderung empfunden. Passwort vergessen und Dokument umsonst
erstellt ist jedem schon einmal passiert.
Geschlossene
Portale sind Zielgruppen-spezifisch und folgen schon eher dem
„Need-to-Know“-Gedanken. Dokumente in solchen Portalen kann man auch mit
zusätzlichen digitalen Rechten (DRM) ausstatten. Darüber läßt sich steuern, ob
ein Dokument kopiert, per eMail verschickt, gedruckt oder verändert werden
kann. Über eine feine IAM-Steuerung lässt sich festlegen, wer überhaupt Zugriff
auf die Information haben soll. Fein abgestimmte Suchkonzepte sind erforderlich,
damit solche Fundorte nicht über den Index ungewollt in Suchergebnissen
auftauchen.
Board
Communications Systems (BCS) haben den höchsten Anspruch an die Sicherheit und
das Maß der Privatheit in der Kommunikation. Solche geschlossenen Systeme
kommen bei Aufsichtsräten und Gesellschafterversammlungen zum Einsatz, um
Geschäftsberichte, Entscheidungsvorlagen, Details zum bisherigen Geschäftsverlauf und zur künftigen
Planung sicher auszutauschen. Zugriffe und Entscheidungen werden fortlaufend
dokumentiert, was vor dem Hintergrund von Compliance und Sarbanes-Oxley eine
zunehmende Bedeutung gewinnt. Beispielanbieter sind Boardbooks, Boardvantage oder Aprio. Ein Höchstmaß an Disziplin von allen Beteiligten ist
notwendig, damit vertrauliche Information auf dieser Ebene nicht kompromittiert
werden kann.
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