„Was man nicht messen kann, kann man nicht steuern!“ –
dieser altbekannte Leitsatz aus der Prozessmethodik gilt auch im
Wissensmanagement. Neudeutsch „Web Analytics“ genannte Werkzeuge gehören zur
Grundausstattung im Werkzeugkasten. Durch die Verankerung von Messpunkten in
den Content Management Systemen (CMS) können verschiedene Parameter
automatisiert gemessen werden. So zum Beispiel Klicks pro Seite nach Tag oder
bestimmten Zeiten, Verweildauer auf der Seite, wurde die Seite heruntergeladen,
weitergeschickt, empfohlen, welche Seite wurde davor besucht und welche danach?
Aus welchem IP-Bereich kam der Besucher und wie lange dauerte das Laden der
Seite? Welchen Pfad nahm der Besucher und an welcher Stelle brach er ab? Im
Prinzip handelt es sich hierbei um eine reife Technologie, die schon lange am
Markt ist und entsprechend reich gedeckt ist der Tisch. Produkte, die man
kennt, sind Google Analytics,
das sehr zum Verdruss der anderen Anbieter kostenlos ist. Daneben gibt es
Produkte von Adobe (Omniture), comScore,
IBM (Coremetrics)
oder Webtrends. Saas-Lösungen für den
Einstieg gibt es von WebTrekk
oder Gomez
(Compuware).
Social Analytics, Quelle: Trampoline Systems |
Wesentlich jünger und noch nicht weit verbreitet sind
Analysesysteme, die soziale Beziehungen und soziale Interaktionen auswerten,
also wie oft wird zu welchem Thema gechatted oder gepostet und wie groß sind
die Gruppen, die dadurch erreicht werden? In diesem Feld führen Anbieter wie Galaxyadvisors, News Patterns oder Trampoline Systems. Es nützt natürlich
wenig, solche Systeme in die Wissensplattformen (a.k.a Intranet) einzubauen,
wenn man niemanden hat, der die richtigen Fragen stellt oder niemanden hat, der
daraus die richtigen Schlüsse zieht und die Spielsteine auf der weiteren
Entwicklungskarte richtig setzt. Neue Berufsbilder wie Web Analysten oder SEOs
(Search Engine Optimizer) entstehen und entwickeln sich zügig weiter. Auch in
der klassischen Software-Entwicklung wird mittlerweile gemessen, was das Zeug
hält. In der Konsequenz richtet sich die ganze Branche immer stärker an den tatsächlichen
Anwender-Bedürfnissen aus und schmeißt die Annahmen von früher über Bord.
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