Homer, Quelle: Wikicommons |
Über mehrere Jahrhunderte wurde die Geschichte vom Krieg um
Troja mündlich von Generation zu Generation weitergegeben, bevor Homer diese
dann niederschrieb. Für diese Meisterleistung des kollektiven und generationenübergeifenden
Gedächtnis war ein gerüttelt Maß an Redundanz und strikten Versmaßen
erforderlich, innerhalb dessen die eigentliche Information eingebettet war. Nur
durch die eingängige Reimform konnte diese umfangreiche Geschichte von jeder Generation
neu erlernt werden. Wegen der hohen Redundanz ist es auch möglich, den Inhalt
der Ilias – stolze 15.677 Verse – auf eine Seite zu reduzieren.
„Ds kn jdr lsn“ – das menschliche Gehirn hat die
beeindruckende Fähigkeit, rudimentär vorliegende Informationen zu einem sprachlichen
Konstrukt zu erweitern, dass es verarbeiten kann. In einem solchen Beispiel
sieht man, dass dies mit kurzen Sätzen auch einwandfrei klappt. Immer wieder
erleben wie Situationen, in denen Manager bei unzureichender Informationslage
Entscheidungen treffen müssen, im Zweifelsfall, weil äußere Umstände die
Entscheidung zu einem bestimmten Zeitpunkt erzwingen. Die Einen argumentieren,
dass in solchen Situationen mit Annahmen gearbeitet wird. Andere mögen
argumentieren, dass – wie im Beispiel oben - rudimentär vorliegende
Informationen sinnvoll erscheinend erweitert wurden. Das kann, gerade bei
Sachverhalten die aus mehr als einem Satz bestehen, ordentlich in die Hose
gehen.
Auf der Suche nach der richtigen Information im
Wissensmanagement kann diese Lücke durch Metadaten geschlossen werden.
Theoretisch sind Metadaten „Information über Information“. In der Praxis können
Metadaten viele Formen annehmen. Naheliegend ist die Verschlagwortung, die auch
automatisierbar ist. Dazu kommen Verweise auf andere Dokumente, Referenzen, wie
„wer dies sucht, liest auch jenes“, aber auch freie Kommentarfelder können
anderen Anwendern wertvolle Zusatzinformationen über die Eigenschaften eines
Textes liefern. Bewertungsfunktionen für den Artikel können sowohl anderen
Lesern als auch dem Autoren oder einer Redaktion gute Hinweise zur Verdichtung
oder Überarbeitung liefern.
Klassische Metadaten sind Angaben über das Erstellungsdatum,
den Verfasser, den Dateinamen und die Zugriffsrechte. Das W3C hat das Modell
der Metadaten zu einem generischen Framework namens „Resource
Decription Framework“ (RDF) weiterentwickelt, das eine interoperable Aufteilung
nach Semantik, Datenmodell, Syntax und Identifizierung vornimmt.
Redundanz ist wünschenswert und Metadaten sind
Schlüsselzutaten für das Wissensmanagement.
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