Steven Levy, Quelle: WikiCommons |
Mitte der neunziger Jahre explodierte das www. Aufgrund von
Metcalfe’s Law wurde das Suchen von Informationen im Netzwerk exponentiell
immer schwieriger. Altavista oder Lycos bemühten sich nach Kräften um die Suche
nach Schlagworten auf anderen Webseiten, waren letztlich aber qualitativ vergebliche
Ansätze. In einer Mischung aus etwas Hedonismus und großer Genialität erkannte
Larry Page die Lücke und schuf mit seinem Partner Sergej Brin „PageRank“. Viele
Leute im Umfeld damals dachten, der Name sei Programm, da diese Suchmaschine Suchbegriffe
nicht direkt suchte, sondern vielmehr die Relevanz der Quelle nach dem Rang der
jeweiligen Seite (Page) bewertet (Rank). Je mehr Links auf eine Fundstelle
zeigten, desto relevanter musste das Ergebnis sein. Dabei meinte Larry Page gar
nicht die Seite, sondern wollte ganz unbescheiden seinen Nachnamen verewigen. Dieses
Bonmot erzählt Steven Levy in seinem exzellenten Buch „In the Plex“. Der Rest
ist Geschichte. Seit September 1998 heißt die Suchmaschine Google.
Auf Informationsplattformen in Unternehmen ist dieses
geniale Prinzip jedoch nur unter einer Bedingung anwendbar: die Informationen
müssen über Links miteinander verknüpft sein. Je mehr Dokumente oder Webseiten
verfügbar sind und je umfassender diese Informationen miteinander verlinkt
sind, desto relevanter wird das Suchergebnis sein. Weiter verbessert wird das
Suchergebnis, wenn Soziale Medien in Unternehmen für den Informationsaustausch
intensiv genutzt werden und Mitarbeiter relevante Informationen per Link
teilen, bzw. sharen. Auf diese Weise entstehen sehr relevante Informationen,
die von übergreifenden Suchmaschinen auswertbar sind.
Übergreifende oder förderierte Suchmaschinen können auf
einzelne Anwender automatisiert so eingestellt werden, dass diese die aus
Anwenderperspektive relevante Informationsquellen wie aus einem Guss
durchsuchen. Dazu können gehören: persönlichen Festplatten, persönliche
Laufwerke, Gruppenlaufwerke, persönliche Postfächer, Gruppenpostfächer, Collaboration
Rooms, Soziale Medien, Intranets,
Extranets und das Internet.
Als Zutaten braucht man Crawler, die permanent die
Informationsflut in Unternehmen durchsuchen, reichlich günstigen Plattenplatz
um die Suchergebnisse zu speichern und Software, die dafür sorgt, dass die
Suche nach Informationen in dieser trüben Suppe zügist über die Bühne geht.
Google löste das Zugriffsproblem mit der selbstentwickelten Technologie
MapReduce und verkündet das Ergebnis zu Recht stolz nach jeder Suche. Bei der
Suche nach „MapReduce“ findet Google 710.000 Suchergebnisse geordnet nach
Relevanz in 0,28 Sekunden. Google stellt diese Spitzentechnologie als
Open-Source in Form des Hadoops von Apache kostenlos zur Verfügung.
Meistern und anpassen an die jeweils eigenen Umgebungen muss
man das alles aber schon selbst – typischerweise sind dazu nur Großunternehmen
in der Lage. Gute Informationen aber sind die Grundlage für die richtigen
Entscheidungen und dafür benötigt man leistungsfähige Suchkonzepte sowie die entsprechenden Experten.
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