Hyper Smash Kommunikation 21: Wie übersetzt man Share-Point?

Dienstag, 8. Februar 2011

Wie übersetzt man Share-Point?

Ein Share-Point ist zunächst einmal schlicht ein Verteil-Punkt, In der Informationstechnologie also ein Verteilpunkt für Informationen. In der herkömmlichen Welt der Kommunikationstechnologie wurden Informationen immer bis zu einer Zielperson transportiert. Bei den klassischen elektronische Massenmedien wie Radio und Fernsehen und viele einzelne konnten sich entscheiden, ob sie die Kommunikation akzeptieren oder eben nicht - sprich das Gerät abschalten. In der ersten Welle der Netz-gestützten Kommunikation wwure und wird in erster Line in Punkt-zu-Punkt - also zwischen Mensch und Mensch - bidirektional kommuniziert. Dazu zählt die eMail, die Telefonie, das Videogesprach oder die Telepräsenz. Der Absender muß sich bei jeder dieser Kommunikationsformen entscheiden, wen genau er mit dieser Kommunikation anspricht - er muß die Teilnehmerangaben, wie Adresse oder Telefonnummer kennen und eintragen.

In einem Verteil-Punkt ist die Bestimmung des Adressaten nicht mehr von Bedeutung. Vielmehr entscheidet sich der Absender der Information für eine technische Platform, in der das größte Publikum für seine Botschaft vermutet und transportiert die Botschaft genau bis zum Verteil-Punkt. Ab dort liegt es außerhalb der Kontrolle des Absenders, wer die Information liest oder konsumiert, ob und wie diese Information in der Platform-Öffentlichkeit bewertet wird und wie lange die Lebensdauer der Kommunikation ist. Unwichtige Nachrichten (in der Definition, daß diese für keinen Teilnehmer wichtig erscheinen) verlieren sich sofort im digitalen Gedächtnis, während andere Informationen über verschiedenen Werkzeuge (Favorit, gefällt mir, weiterleiten, wie viele Personen interessieren sich dafür usw.) einen anderen Weg einschlagen können. Im Einzelfall kann aus einer eingestellten Information durch das dynamische Nutzerverhalten auf der Platform zur Top-Meldung des Tages werden und würde dann in direkter Konkurrenz zu einem der etablierten klassischen Massenmedien stehen.


Quelle: lizenzfrei dank acobox.com

Und mal ehrlich: ich habe mich schon oft gefragt, nach welchen Kriterien die Redaktion der Tagesschau Nachrichten (also neue Informationen) aus dem unüberschaubaren Ozean der täglichen Informationen auswählt. Da entscheiden vielleicht 30 Leute darüber, was abends 30.000.000 konsumieren dürfen. Sprichwörtlich handelt es sich dann bei diesen Leuten um Meinungs-Macher. Im Sinne der Demokratisierung der Massenmedien ist es klar zu bevorzugen, wenn 30.000.000 sich die für sie selbst wichtigste Nachricht selbst auswählen. Dafür benötigen sie technische Werkzeuge, die über diese Fähigkeit zur sozialen Selbstorganisation verfügen.

Die jetztige Generation solcher Werkzeuge heißt Twitter, Facebook, Youtube, Blogger u.a.. Damit die Konkurrenz zur Tagesschau Realität wird, müßen sich aber diese Werkzeuge technisch noch weiter entwickeln oder neue hinzukommen, während sich andererseits die Nutzerkompetenz entsprechend so verändern müßte, daß nicht nur die alten Meinungsmacher durch neue Meinungsmacher ersetzt werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen